"Grundrecht auf Leben für die Affen?" titelt suggestiv das Tagblatt der Südtiroler, die konservativ, katholische "Dolomiten".
Aufgrund ihrer Verwandtschaft mit dem Menschen sollen Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans und Zwergschimpansen unter einem besondern Schutz gestellt werden. Die Abgeordneten des spanischen Umweltausschusses verabschiedeten eine Entschließung, in dem das internationale "Projekt Menschenaffen" (Great Ape Project) durch die Regierung unterstützt werden soll. Unter anderem soll den Menschenaffen ein Recht auf Leben gewährt werden.
Die regierenden Sozialisten unterstützen das Vorhaben. Bereits vor zwei Jahren hatte das Vorhaben in Spanien eine heftige Debatte ausgelöst. "Zu viel Fortschrittlichkeit führt zu Lächerlichkeit", hieß es damals schon. Was ein besserer Schutz der Menschenaffen mit zu viel "Fortschrittlichkeit" zu tun hat, frage ich mich. Lächerlich würde ich schon eher empfinden, was manche Leute so alles glauben (an Wunder und an was weiß ich noch alles, man bedenke nur den ganzen Wallfahrtstourismus und den damit zusammen-hängenden Kommerz - hl. Maria auf Bonbons usw. usf.)
Aus welcher Ecke am meisten Kritik kommt ist für mich überhaupt keine Überraschung, weil die katholische Kirch schon sei jeher kein tierfreundliche Haltung einnahm (ein Papst um die 20-er Jahre des vergangen Jahrhunderte wetterte gegen die entstehenden Tierschutzvereine und war strikt dagegen).
Der Erzbischof von Pamplona, Fernando Sebastiàn sagte: "Die Regierung will den Affen Rechte einräumen, die sie ungeborenen Kindern versagt", mit Blick auf die Abtreibung. Wie er den Gedankensprung vom besseren Schutz der Menschenaffen zur Abtreibung vollzieht, weiß wohl nur er. Bei jeder passenden und öfter noch unpassenden Gelegenheit wird aber solche Gedankensprünge von höchsten Vertretern der katholischen Kirche gemacht. Da ist jedes Mittel recht.
Warum wurden aber dann in den letzten beiden Weltkriegen in katholischen Ländern Waffen gesegnet (paaradoxer Weise in Ländern die katholisch waren und gegeneinander kämpften, wie zum Beispiel Frankreich und Deuschland), wenn diesen Hütern der Moral das Leben so heilig ist?? Auch zur Todesstrafe nahm die katholische Kirche lange keine eindeutige Haltung ein (bin mir nicht sicher ob sie aktuell eindeutig ist).Was will man aber von einer Institution in der Katechismus aus den 90-er Jahren (!!) Tierversuche als sittlich zulässig deklariert werden?