Sonntag, 9. Dezember 2007

Mäuse - Versuchstiere in der "Jackson Laboratory"

Artikel von: http://www.zeit.de/archiv/2002/30/200230_m-maeusefarm.xml?page=all

Zeitschrift "Die Zeit" 2006 (Ausschnitt)

Mäuse - Versuchstiere in "Jackson Laboratory"

"Die spastische "Punkrocker"-Maus Paigen spricht mit der Unerschütterlichkeit eines Überzeugten, dem es egal ist, ob seine Worte verstören - zumal er die Gunst der Geschichte gerade auf seiner Seite weiß. Die moderne Biomedizin umwirbt die Menschheit mit der Vision, die größten Gesundheitsgeißeln besiegen zu können, und sie stützt diesen Anspruch vor allem auf die Forschung mit der Maus. Dass im Mai 2002 das Genom des unscheinbaren Nagers veröffentlicht wurde, heizt den Boom noch weiter an; nun können die Forscher noch gezielter Gene ansteuern. "Wir haben für jedes menschliche Gen sein Pendant in der Maus gefunden", jubelte schon vor zwei Jahren Genomforscher Craig Venter, Exchef von Celera. Das bedeutet, dass die Forscher an Mäusen all jene Versuche machen und Therapien testen können, die sie an Menschen nie wagen würden. "Das menschliche Genom ist eigentlich nur aus psychologischen Gründen interessant", sagte Venter.
Doch je mehr an Mäusen geforscht wird, desto unersetzlicher werden "Mutantenfarmen" wie das Jackson Lab (JAX). Eine simple Rechnung: Die Maus besitzt schätzungsweise etwa 30 000 Gene mit je rund fünf möglichen Mutationen. Wollte man auch nur diese 150 000 Genotypen studieren (ohne die unermessliche Zahl ihrer Kombinationen zu berücksichtigen), müsste man mindestens 60 Millionen Mäuse züchten, sagen Experten, denn jede Kolonie benötigt ein paar hundert Tiere. Schon jetzt aber kommen die Forscher kaum noch mit dem Ställebauen nach. Sie überschwemmen Jackson mit Bitten, ihre abgehalfterten Mutanten zu adoptieren, doch das gemeinnützige Institut kann jährlich nur rund 100 neue Arten aufnehmen. "Es ist so, als wolle man sein Kind in einer exklusiven Privatschule unterbringen", witzelte einst ein Mitglied jenes Komitees, das über die Aufnahme der Mausbewerber entscheidet. Es geht um ein Bleiberecht auf Ewigkeit. "Wir werfen nie etwas weg", sagt Paigen. Erst kürzlich taute eine Forscherin eine in den fünfziger Jahren entdeckte Mutation auf und fand einen Gendefekt, der helfen könnte zu erklären, warum das Gehirn bei Leiden wie Alzheimer bis zu einem frühen Tod degeneriert.
Die Krämerseele seiner Betreiber verschafft dem Jackson Lab eine einmalige Spitzenposition. Zwar ist das 1929 gegründete Institut nicht der größte Mauszüchter - diese Ehre gebührt den Charles River Laboratories, die allein im Jahr 2000 für 190 Millionen Dollar Versuchstiere verkauften - doch niemand auf der Welt hat mehr Mutanten als JAX, 2700 "Modelle" insgesamt. Sie leben in endlosen Reihen schuhschachtelartiger Plastikcontainer in 20 klimakontrollierten mouse rooms, in die kein Journalist hineindarf. Das liegt an einem Reporter der New York Times, einerseits. Er kam vor zwei Jahren, plauderte mit den Forschern, guckte in die Käfige und schrieb einen Artikel, gespickt mit beklemmenden Details: Wie die spastische Maus, von den Forschern Punkrocker genannt, ihren Kopf rhythmisch gegen die Käfigwand schlug; wie die Fettmaus deprimiert in der Ecke hockte, weil sie so grotesk dick ist, dass sie kaum eine Pfote vor die andere setzen kann. Auch die Anspielung auf "Mauschwitz" kam im Jackson Lab nicht gut an. " Dabei war er so ein intelligenter Kerl, hat gleich kapiert, wie wichtig die Mausforschung ist", sagt Paigen, und seine Stimme hat wieder diesen flachen Ton. "Seitdem jedenfalls", trällert Joyce Peterson, "lassen wir keine Reporter mehr in die mouse rooms."
Andererseits besteht das Zutrittsverbot wegen der drakonischen Hygieneregeln. Viele von Jacksons Mäusen können auf über 20 Generationen Inzest zurückblicken. Das sorgt für reproduzierbare Forschung - und für empfindliche Sensibelchen. Manche Käfige haben ihre eigene Luftversorgung. Andere dürfen nur mit Vorsicht angefasst werden, weil jeder Rums ihre überzüchteten Insassen hysterisch erbeben lässt. Weniger als 20 Grad, und die Mäuse schütteln sich vor Kälte. Mehr als 23, und sie sterben an Überhitzung. Sie sterben überhaupt oft, bevorzugt an Dingen, die sich im normalen Leben nie vermeiden lassen: Bakterien und fremden Keimen etwa. "Deshalb wird alles im Leben unserer Mäuse sterilisiert", sagt Joyce Peterson, die bleistiftdünne Medienbeauftragte.
750 000 Mäuse, mehr als Frankfurt Einwohner hat, quieken, fressen, trinken und defäkieren jeden Tag im JAX. Von den 1205 Angestellen des ge-meinnützigen Instituts sind fast tausend ausschließlich damit beschäftigt, die Nager zu verwalten und zu pflegen. In keimfreien Overalls reinigen sie Käfige, füllen Wasserflaschen, verteilen Futterpellets. Manche tun nichts anderes, als die Plastikheime der Mäuse und die Sägespäne, auf denen sie sitzen, durch hocherhitzende Autoklaven zu jagen.
Mutanten von anderen Instituten werden über einen Plastikschlauch in eine gesonderte Quarantänestation geschleust, die nur über zwei Wege mit dem Rest des Labors verbunden ist: über eine jodgefüllte Durchreiche und einen Miniaturaufzug, genannt mousevator. Die Neuankömmlinge landen unter einem sterilen Plastikzelt. Falls die Weibchen nicht schon trächtig sind, werden sie dort befruchtet und verlassen ihr Quarantänezelt erst am Tag der Geburt. Ein Laborant trägt sie zum Operationssaal und entfernt die Gebärmutter samt Babys. Der Nachwuchs gleitet in einen Plastikbecher, wird auf die Stahltrage des mousevator gesetzt und ruckelt eine Etage höher in die sterile Aufzuchtstation. Dort nimmt ein anderer Laborant den Plastikbecher, belebt die Babys mit einem Q-Tip und schiebt sie einer garantiert keimfreien Adoptivmutter unter. Persönliche Kontakte zwischen den Pflegern der Aufzuchtstation und jenen der Quarantäne sind tabu. Letztere gelten als "schmutzig", dürfen das Labor nur durch ihren eigenen Eingang betreten, müssen Lunch in einem gesonderten Pausenraum essen. "Sie sind die Unberührbaren", sagt Peterson und kreuzt ihre Finger in einer vade retro-Geste. Für Außenstehende muss das wie ein seltsamer Kult wirken.
Das Museum entarteten Lebens
Doch selbst Jackson kann nicht alle seiner Modelle "gebrauchsfertig" im Regal halten. Rund die Hälfte des Inventars lagert kostenschonend auf Eis in der Abteilung Cryopreservation. Dort führt Carlisle Landel - ein kerniger Typ mit Bluejeans, Pferdeschwanz und winnetoubraunem Gesicht - in einen Saal, in dem sieben brusthohe Stahlcontainer schimmern wie Attrappen eines Science-Fiction-Films. "Unsere Tank-Farm", sagt Carlisle, streift sich einen klobigen Handschuh über und klappt einen der Deckel hoch. Minus 190 Grad kalter Nebel, flüssiger Stickstoff, wirbelt empor. Mit einer überdimensionierten Pinzette zieht Carlisle eines der säuberlich eingeschichteten Metalletuis heraus. Es ist proppenvoll mit Mäuseembryonen, jedes nicht größer als ein Staubkorn...."

Sonntag, 4. November 2007

Unbeschreibliche Brutalitäten bei der "Pelzgewinnung"


Unbeschreibliche Brutalitäten bei der "Pelzgewinnung"


Von "PETA"

"Shocking New Fur Investigation
Eighty-five percent of the fur industry’s skins come from animals living captive on fur factory farms. These farms can hold thousands of animals, and the practices used to farm them are remarkably uniform around the globe. As with other intensive-confinement animal farms, the methods used on fur factory farms are designed to maximize profits, always at the expense of the animals. © Swiss Animal Protection/EAST International"

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Warnung: dieses Video ist nur für stabile und starke Gemüter

Link:

http://www.petatv.com/tvpopup/video.asp?video=fur_farm&Player=wm

Freitag, 3. August 2007

Das Brüllen der Rinder beim Geschlachtetwerden

Der Artegoismus (Speziesismus) des Menschen ist nicht zu überbieten. Der Umgang mit Tieren, vor allem mit so genannten Nutztieren, gehört zu den schwärzesten Verbrechen der Menschheit. Der Ausspruch Literaturnobelpreisträgers und Philosophen Isaac B. Singer, der den erschütternden Satz schrieb:"Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka", trifft voll zu. Man kann von vielen Verantwortlichen (Politiker - von EU-Politikernim Besonderen, Philosophen, so genannten "Rechtssprechern", Moraltheologen, von Religionen im allgemeinen, nur zutiefst enttäuscht sein!

Aus: http://www.brennglas.com/der_folterknecht/das_bruellen_der_rinder.html

Der Folterknecht und der Schlächter

Tierrechtler decken Skandal auf:

Das Brüllen der Rinder beim Geschlachtetwerden

»Moralische Bedenken gegen Kalbsbraten? Von seiten der Erzieher nicht.
Von seiten der Jurisprudenz nicht. Von seiten derMoraltheologie nicht. Von tausend anderen moralischen Seiten nicht. Von der des Kalbes vielleicht?«

Karlheinz Deschner

Ein Rind hängt am Fließband, am Hinterbein aufgehängt. Es zappelt. Der Schlächter setzt das Messer an den Hals und schneidet mit einem langen Schnitt die Kehle auf. Ein Schwall von Blut strömt aus seinem Hals. Das Tier schlägt mit dem Kopf und schreit entsetzlich. Ein weiteres Rind, ebenfalls am Hinterbein aufgehängt, schlägt mit dem freien Hinterbein wild um sich. Erst wird dem Rind die Kehle aufgeschnitten. Dann wird ihm ein Vorderbein abgetrennt. Das Tier lebt aber noch! Es schlägt um sich, die Augen gehen auf und zu. Dann wird das andere Bein abgeschnitten. Erst als der Schlachter den Kopf abtrennt, ist das Rind tot. Doch schon kommt das nächste Rind am Fließband aufgehängt: Es zappelt mit dem ganzen Körper, schlägt mit Kopf, tritt mit den Füßen....»Wenn der moderne Mensch die Tiere, deren er sich als Nahrung bedient, selbst töten müsste, würde die Anzahl der Pflanzenesser ins Ungemessene steigen.« Christian Morgenstern

Ihr Film machte Schlagzeilen: Ein Dokumentations-Team des österreichischen Vereins gegen Tierfabriken drehte entsetzliche Bilder in einem EU-Schlachthof nahe der österreichisch-deutschen Grenze. Der Skandal: Die Rinder brüllen noch, während sie am Förderband aufgeschnitten werden! Während der Filmaufnahmen wurden in einer Stunde 30 Tiere geschlachtet. Sechs von ihnen erwachten aus der Betäubung und erlitten unvorstellbare Qualen während ihrer Tötung. Andere Schlachthöfe verweigerten bis jetzt jede Drehgenehmigung. Was der Dokumentationsfilm zeigt, ist kein Einzelfall - sondern erschreckende Realität in europäischen Schlachthöfen.

»Sie haben soeben zu Mittag gegessen;und wie sorgfältig auchimmer das Schlachthausin einer taktvollenEntfernung von einigenoder vielen Kilometernverborgen sein mag: Sie sind mitschuldig.«

Ralph Waldo Emerson, US-Schriftsteller

Bei Bewusstsein aufgeschnitten

Zu häufig kommt es vor, dass ein Tier durch einen schlecht gesetzten Bolzenschuss bereits vor dem eigentlichen Schlachten wieder zu sich kommt. Eine Entscheidung der EU-Kommission verlangt nämlich, dass seit dem 1. Januar 2001 das zentrale Nervengewebe der Rinder nach dem Betäuben durch den Bolzenschuss nicht mehr durch Einführung eines sogenannten Rückenmarkzerstörers zerstört wird, weil dadurch infiziertes Gewebe in den Blutkreislauf und damit auch in die Skelettmuskulatur gelangen könnte. Beim Bolzenschuss die richtige Stelle am Kopf zu treffen ist schwer. Hat das Tier gar Panik, ist es fast unmöglich. Bei Rindern mit dickem Schädel betäubt der Schuss überhaupt nicht. Die Rinder sind so schlecht betäubt, dass sie noch während des Schlachtens brüllen. Die Tiere zwinkern mit den Augen, schlagen mit den Beinen, ziehen seitlich den Kopf hoch - ein klares Zeichen, dass das Empfindungs- und Wahrnehmungsvermögen nicht ausgeschaltet ist.

Beate Gminder, EU-Kommission, verteidigte gegenüber dem Polit-Magazin Panorama (8/2001) die neue Schlachtverordnung der EU: »Es muss abgewogen werden zwischen Gesundheitsschutz der Arbeiter und der Bevölkerung und dem Tierschutz.«.Auch die Bolzenschussbetäubung soll in Zukunft elektrischen Betäubungsverfahren weichen, da in Zeiten von BSE nicht ausgeschlossen werden könne, dass infektiöses Gewebe aus dem Gehirn in den Körper der Tiere gelangt. Die Elektrobetäubung kann aber keine sichere Betäubung von Rindern gewährleisten.--------

Mein Fazit: Wer Fleisch isst macht sich schuldig und ist nicht besser als der Schlächter!

Freitag, 22. Juni 2007

Massentierhaltung - EU-Schlachthöfe

Hier ein Link zu "Wenn Rinder brüllen..."
http://tierrechte.de/p200020007000x1101.html

(YouTube - unter Menu - Rinder brüllen beim zerlegt werden)

Wenn Politiker, die die Verantwortung für dieses "Wirtschaften" haben, dies so zulassen, kann ich nur von Politikerschweinen reden (mir fällt leider kein schöneres Wort dafür ein und ich möchte auch nicht euphimistisch sein). So lange die Politik nicht imstande ist, solche unwürdigen Tierquälereien zu unterbinden, betrachte ich die Politik mit sehr großer Distanz (so viel zu viel beklagten Politikverdrossenheit - andere haben vielleicht andere Gründe). Wenn die Politik hier nichts tut, ist es für mich eine Bankrotterklärung und ich frage mich ob es nicht besser wäre, wenn wir Anarchie hätten. Ich könnte mir vorstellen, dass es da nicht schlimmer sein könnte.

Was soll da das Gequassel von christlichen Werten und von der Menschenwürde??? Die sind doch die Schlimmsten, wenn es um Tiere geht. Der Literaturnobelpreisträger Isaac Bashevis Singer, hat den erschütternden Satz geschrieben: "Für die Tiere ist jeder Tag Treblinka". Der Satz trifft für mich ohne Abstriche so zu. Welche Würde und welchen Respekt gestehen wir Tieren zu? Für mich ist das auch ein soziales Thema, weil es darum geht, wie der Starke mit dem Schwachen (Tiere sind wehrlos) umgeht. Oder darf der "Intelligentere" mit dem weniger Intelligenten tun was er will, und seine - ach so hohe und hehre Moral ausklammern -und welche Religion setzt sich für Tiere ein (Stichwort hier auch die Tierversuche)??

Hier die Meinung von H. Wollschläger, dass Tiere vom Moralkodex ausgeklammert werden (schöne Philosophen!!)

...Die Rede ist von Tieren, doch es geht um uns, um den Menschen und das, was ihn dazu macht. Dass wir Tiere nach wie vor aus unserem Moralkodex ausklammern, lässt für sie nichts Gutes erwarten. Aber auch nicht für den Menschen. "Es ist ein gigantischer Verstoß gegen alles, was die Sorte Homo sapiens im mühseligen Verlauf ihrer geschichtlichen Evolution ( ... ) gelernt hat: der Zusammenbruch einer ganzen Werte-Ordnung, an der wir Jahrtausende gearbeitet haben." (Hans Wollschläger)...

Mittwoch, 25. April 2007

Nordring - Durchzugsverkehr


Verkehrsver
lagerung
auf die NORD-"UMFAHRUNG"


Es ist schon sehr verwunderlich, wie leicht es sich manche Leute in Bruneck mit den Verkehrsproblemen machen. Für sie geht es nur darum den Verkehr von der Stadt auf den über alle Maßen gelobten Ring, die NORD-"UMFAHRUNG" zu verlagern. Das ist für Nordring-Anrainer inakzeptabel und strikt abzulehnen, so lange der Nordring nicht hinter die Industriezone verlegt ist. Für viele scheinen nur das "schöne Städtchen" und der Tourismus in den Köpfen Platz zu haben. Es wird auch ein wichtiges Argument unterschlagen, nämlich der Schwerverkehr, den es im Gegensatz zum Nordring in der Stadt nicht gibt. Wie alle Studien belegen geht vom Schwerverkehr die Hauptbelastung in Bezug auf Lärm- und Abgasemissionen aus. Diese Grenzwerte werden an der NORD-"UMFAHRUNG" am gravierendsten überschritten. Ein perfides Argument ist, dass die Anrainer selbst dahin gebaut hätten. Das stimmt so nicht. Erstens haben schon viele Anrainer beim Bau der angeblichen Umfahrung dort gewohnt, weshalb es auch schon im Jahr 1981 (Presseberichte!)die massiven Proteste gab. Zweitens wurde später in Ermangelung anderer Grundzuweisungen von Seiten der Gemeinde da hingebaut. Außerdem war der Verkehr in den 80-Jahren unvergleichlich geringer. Ich würde heute auf keinen Fall mehr dort hinbauen. Ich stelle mir die Frage zu welcher Kategorie Menschen die Nord-"Umfahrungs"-Anrainer von den "Stadtmenschen" gezählt werden? Ist Lebensqualität am Nordring kein Kriterium? Ich glaube, dass die meisten Leute in Bruneck keine Ahnung haben, wie massiv die Belastung durch den Schwerverkehr als Durchzugsstraße (man beachte die Breite der Straße) ins Ahrntal an der angeblichen und euphimistisch so genannten NORD-"UMFAHRUNG" ist. Ansonsten müsste man dieses Verhalten einen abstoßenden und ekelhaften Egoismus nennen. Der Nordring ist eine Transitstrecke mit massiven Belastungen in einer Wohnzone. Solche Straßen haben in einer Wohnzone nichts zu suchen. Dieses Problem ist entstanden, weil im Jahre 1981 durch die unnachgiebige Haltung des damaligen Bürgermeisters, diese Straße an dieser Stelle gebaut wurde, anstatt dort, wo die Bürgerinitiative Nordring sie heute fordert, nämlich hinter die Industriezone. Das Land wäre schon damals dazu bereit gewesen. Die Verlegung des Nordringes wäre also nur eine Wiedergutmachung einer kolossalen und nicht zukunftsfähigen Fehlplanung.


Hubert von Wenzl

an der Ringstraße NORD-"UMFAHRUNG"


Samstag, 21. April 2007

Robbenschlächter in Not


Robbenschlächter im Packeis gefangen


In den letzten Tagen konnte man es lesen und im Fernsehen verfolgen, dass viele Fangboote der Robbenschlächter im Packeis gefangen sind. Das freut uns Tierschützer natürlich und wir hoffen, dass viele Robben ihrem brutalen Schicksal entgehen. Robbenjäger in Not, titelte eine Zeitung. Mir kommen gleich die Tränen. Zeitweise scheint es ja doch Gerechtigkeit zu geben. Mit Mitleid dürfen diese Schlächter bei Tierschützern sicher nicht rechnen. Die kanadischen Steuerzahler müssen auch noch für die Rettung dieser Unmenschen bezahlen. Ich hoffe, dass sich das Wetter nicht so schnell bessert und diese Scheusale Zeit haben nachzudenken wie brutal sie morden. Ich hoffe auch, dass immer weniger Europäer in Kanada Ferien machen. Wobei es mir unverständlich ist, dass überhaupt noch Leute in so einem Land, dass jährlich Hunderttausende Robben diesen verdammten Schlächtern (nicht Jägern, das ist verharmlosend) ausliefert, Urlaub machen können. Die EU müsste endlich ein Einfuhrverbot für Robbenfelle einführen.
April 2007

Donnerstag, 19. April 2007

Kirche und Tierschutz / Freiheit für Tiere 04/2007

Von: http://www.freiheit-fuer-tiere.de/205/kircheundtierschutz/index.html

Kirche und Tierschutz:

E I N E    U N E N D L I C H ( E )    T R A U R I G E    G E S C H I C H T E

Von Ulrich Dittmann, Arbeitskreis für humanen Tierschutz und gegen Tierversuche e.V.

Einleitend sei Arthur Schopenhauer zitiert: »Himmelschreiende Ruchlosigkeit, mit welcher der christliche Pöbel gegen Tiere verfährt, sie lachend tötet, verstümmelt oder martert«.

Zu ergänzen wäre dazu lediglich: Und die Kronjuwelen der »Krone der Schöpfung«, die Pfaffen im schwarzen Gewand, segnen all das unchristliche Wüten der Dornenkrone Mensch per hoheitsvoll zelebrierten anthropozentrischen Kanzelreden ab. Gibt es für den Menschen noch eine größere Lust und Freude, als die öffentliche, hochpriesterliche Würdigung des eigenen Tuns und die Bestätigung des einzigartigen Wertes des Homo sapiens?

Lebensverachtende Formulierungen, wie im katholischen Katechismus gebraucht, fordern förmlich, gar wörtlich dazu auf, Leid und Schmerz empfindende tierische Mitgeschöpfe als bloße »Ressourcen« anzusehen.

Tiermord segnende Geistliche bei den - die Hubertuslegende verfälschenden – so genannten »Hubertusmessen« kehren die so pharisäerhaft propagierte »christliche Nächstenliebe« mit weihevoll verbrämten Worten förmlich in den Dreck.



Hubertusmessen:
Der Priester segnet die Jäger, der umgebrachte Hirsch liegt vor dem Altar
 

Ein Priester segnet die getöteten Hasen -
mit Jesus und seiner Lehre hat das nichts zu tun!


»Hubertus, warum jagst du mich«?
Der Legende nach erblickte Hubertus im Geweih des Hirsches ein Kreuz und entsagte fortan der Jagd.


Wer, wenn nicht die Amtskirchen, die auf ihren angehäuften weltlichen Schätzen brütenden selbsternannten Vertreter des Christentums, wäre mehr prädestiniert, sich unmissverständlich und engagiert für die von Gott geschaffene Welt mit all ihren Geschöpfen - Menschen wie Tieren und Pflanzen - einzusetzen? Jesus wäre gewiss an ihrer Seite!

Oder kann man sich einen jagenden Jesus mit einem Gewehr vorstellen, der mit vor Schießgier zittriger Hand Hasen, Rehe (oder auch böse Jagdkonkurrenz - »Raubzeug«, wie Nachbars Katze oder Hund) und anderes Getier »anschweißt«, d.h. verletzt, verkrüppelt? Denn viele Tiere bleiben nicht sofort tot »im Feuer« liegen, sondern krepieren erst elend nach Tagen oder Wochen unter furchtbaren Qualen. Oder einen Jesus mit einem Metzgermesser in der Hand, oder eilfertig ein Skalpell führend, tiefgebeugt über einem aufgeschnittenen, stöhnenden Versuchstier, abgeschottet hinter Stahltüren der hauptsächlich an ihren Dividenden interessierten Pharmaindustrie?

Oder können Sie sich einen Jesus vorstellen, von Ammoniakdünsten umwabert, in den KZ-Hühnerhaltungen zuerst die Eier einsammelnd, danach durch Tierleichen watend die noch lebenden ausgelaugten Tierkörper knochenbrechend in Plastikkörbe verpackend, dann schließlich mit einem Metzgermesser in der Hand in einem Schlachthaus?
War es nicht Jesus, der Krämerseelen und Kleingläubige mit heißem Herzen aus dem Tempel jagte? Geheime alte Schriften zeugen von einer umfassenden Tierliebe Jesu. Weshalb werden diese unterschlagen und von der Amtskirche nicht anerkannt?
Weil man es sich seit Jahrhunderten zusammen mit weltlichen Machthabern - Wasser predigend, Wein saufend - bequem eingerichtet hat und ungern Pfründe freiwillig aufkündigt. Statt sich mit Macht und heiligem Zorn für die Gesamtgeschöpflichkeit Gottes einzusetzen, ist die Amtskirche für die Schreie der geschändeten Kreatur taub. Seit jeher sind von ihr bestenfalls laue Lippenbekenntnisse zu vernehmen - von einigen wenigen mutigen kirchlichen Stimmen einmal abgesehen, die in letzter Konsequenz gar enttäuscht den Kirchendienst verlassen, wie die Theologin und engagierte Tierschützerin Christa Blanke. Große Hochachtung vor dieser Pfarrerin!

Anbiedernd und servil redet man vielfach in kirchlichen Kreisen beispielsweise auch extremistischen islamischen und mosaischen Riten des grauenvollen betäubungslosen Abmetzeln von Tieren (Schächten) nach dem Munde, unterstützt moralisch in verschiedensten Bereichen übelste Tierschinderei - oder praktiziert solche gar selbst, zum Beispiel als Träger der schwarzen Priesterkutte und des grünen Jägerkittels in Personalunion.
Vielleicht als schöngeistigen Ausgleich präsentiert man im Gegenzug dafür den Gläubigen Jahr für Jahr ein rührseliges, öffentlich aufgeführtes Bühnenstück im Altarraum: ein harmonisches Miteinander zwischen göttlichem Christkindlein in der Krippe und den Tieren. Ochs, Esel und Schafe sind die standardisierten auserwählten Mitgeschöpfe, die einmal jährlich anbetend zusammen mit Hirten und Königen geschützt und friedlich Jesus zu Füßen liegen dürfen.
Die Realität des heutigen, verlogenen, brutalen Alltagsgeschehens, dem die Tiere ansonsten millionenfach ausgesetzt sind, findet hingegen kaum Erwähnung.

Die Amtskirche braucht bei Laune gehaltene Christen, gutmütige, unkritische Zahler der Kirchensteuer, zwangseingetrieben von Vater Staat - ein sich gegenseitig seit Jahrhunderten genial (unter-)stützendes Konglomerat. Doch die Fassade bröckelt. Immer mehr ernsthafte Christen erwachen aus tradierter Duldungsstarre und drängen befreit aus den Fesseln der Amtskirche.
So auch Hans Apel. Der einstige Bundesminister für Verteidigung und für Finanzen, sowie ehemaliger evangelischer Kirchenvorstand, ist aus der Amtskirche aus- und in eine Freikirche eingetreten. In seinem Buch »Volkskirche ohne Volk« (Brunnen-Verlag. 14,95 Euro) stellt er fest: »Wenn Menschen nach Gott suchen, suchen sie immer weniger bei der Evangelischen Kirche.(...) Neue Religiosität manifestiert sich vor allem außerhalb der beiden Großkirchen.«

Und er liest der Amtkirche die Leviten: »Für ihr weit gespanntes Netz ihrer Sozialeinrichtungen - Kindergärten, Altenheime, Krankenhäuser - zahlen der Staat und ihre Benutzer bis zu 95 Prozent der anfallenden Kosten. Insofern werden die Kirchensteuerzahler systematisch belogen, wenn ihnen vorgegaukelt wird, nur durch ihre Zahlungen würde die sozialkaritative Arbeit der beiden Großkirchen ermöglicht«. Und weiter: »... kirchliche Außenseiter (Anmerkung: Siehe beispielsweise die Urchristliche Vereinigung »Universelles Leben«, die u.a. vorbildlich aktiven Tierschutz praktiziert) und Sinnvermittler, die neu auf den Markt drängen, sollen durch Verleumdungen und Verdächtigungen kleingehalten werden.« Die »Drecksarbeit« der »Sektenbeauftragten« - so Apel wörtlich - werde die Volkskirche aber nicht retten.

Die einstige und heutige Amtskirche, armselig fixiert auf die »Krone der Schöpfung« und unfähig, über den Tellerrand anthropozentrischen Denkens zu blicken, ist leider ein unglaubwürdiger Torso. Menschen- und Tierschutz gehören in göttlichem Sinne untrennbar zusammen. - Und Christsein definiert sich keinesfalls zwingend über die Zugehörigkeit zu einer Großkirche!
Dieser schmerzhafte Lernprozess wird der Kirche nicht erspart bleiben. Verwiesen wird auf weiterführende Literatur von Eugen Drewermann, Karlheinz Deschner und Hubertus Mynarek.

Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus der Zeitschrift »Schutz für Mensch, Tier und Umwelt«, Dez. 2004

Jesus liebte die Tiere und trieb die Tierhändler mit der Peitsche aus dem Tempel. Die Tiere ließ er frei.


Jesus befreit die Opfertiere im Tempel: »Steht nicht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker? Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht!«
(Markus 11,17)


»Der Genuss des Tierfleisches war bis zur Sintflut unbekannt, aber seit der Sintflut hat man uns die Fasern und stinkenden Säfte des Tierfleisches in den Mund gestopft....
Jesus Christus, welcher erschien, als die Zeit erfüllt war, hat das Ende wieder mit dem Anfang verknüpft, so dass es uns jetzt nicht mehr erlaubt ist, Tierfleisch zu essen.« 
Hieronymus (331 - 420), Übersetzer der Bibel

Bild: Arbeitskreis Tierschutz Text: Roland Dunkel

Gruß Hubert

Kirche und Tierschutz / Freiheit für Tiere 04/2007

Von: http://www.freiheit-fuer-tiere.de/205/kircheundtierschutz/index.html

Von: http://www.freiheit-fuer-tiere.de/205/kircheundtierschutz/index.html



Kirche und Tierschutz:

E I N E U N E N D L I C H ( E ) T R A U R I G E
G E S C H I C H T E

Von Ulrich Dittmann, Arbeitskreis für humanen Tierschutz und gegen Tierversuche e.V.

Einleitend sei Arthur Schopenhauer zitiert: »Himmelschreiende Ruchlosigkeit, mit
welcher der christliche Pöbel gegen Tiere
verfährt, sie lachend tötet, verstümmelt oder martert«.

Zu ergänzen wäre dazu lediglich: Und die Kronjuwelen der »Krone der Schöpfung«, die Pfaffen im schwarzen Gewand, segnen all das unchristliche Wüten der Dornenkrone Mensch per hoheitsvoll zelebrierten anthropozentrischen Kanzelreden ab. Gibt es für den Menschen noch eine größere Lust und Freude, als die öffentliche, hochpriesterliche Würdigung des eigenen Tuns und die Bestätigung des einzigartigen Wertes des Homo sapiens?

Lebensverachtende Formulierungen, wie im katholischen Katechismus gebraucht, fordern förmlich, gar wörtlich dazu auf, Leid und Schmerz empfindende tierische Mitgeschöpfe als bloße »Ressourcen« anzusehen.

Tiermord segnende Geistliche bei den - die Hubertuslegende verfälschenden – so genannten »Hubertusmessen« kehren die so pharisäerhaft propagierte »christliche Nächstenliebe« mit weihevoll verbrämten Worten förmlich in den Dreck.


Bild: Hounshell-Putzgruber

Hubertusmesse (hier in Oberösterreich):
Der Priester segnet die Jäger, der umgebrachte Hirsch liegt vor dem Altar


Ein Priester segnet die getöteten Hasen -
mit Jesus und seiner Lehre hat das nichts zu tun!


»Hubertus, warum jagst du mich«?
Der Legende nach erblickte Hubertus im Geweih des Hirsches ein Kreuz und entsagte fortan der Jagd.


Wer, wenn nicht die Amtskirchen, die auf ihren angehäuften weltlichen Schätzen brütenden selbsternannten Vertreter des Christentums, wäre mehr prädestiniert, sich unmissverständlich und engagiert für die von Gott geschaffene Welt mit all ihren Geschöpfen - Menschen wie Tieren und Pflanzen - einzusetzen? Jesus wäre gewiss an ihrer Seite!
Oder kann man sich einen jagenden Jesus mit einem Gewehr vorstellen, der mit vor Schießgier zittriger Hand Hasen, Rehe (oder auch böse Jagdkonkurrenz - »Raubzeug«, wie Nachbars Katze oder Hund) und anderes Getier »anschweißt«, d.h. verletzt, verkrüppelt? Denn viele Tiere bleiben nicht sofort tot »im Feuer« liegen, sondern krepieren erst elend nach Tagen oder Wochen unter furchtbaren Qualen. Oder einen Jesus mit einem Metzgermesser in der Hand, oder eilfertig ein Skalpell führend, tiefgebeugt über einem aufgeschnittenen, stöhnenden Versuchstier, abgeschottet hinter Stahltüren der hauptsächlich an ihren Dividenden interessierten Pharmaindustrie ?
Oder können Sie sich einen Jesus vorstellen, von Ammoniakdünsten umwabert, in den KZ-Hühnerhaltungen zuerst die Eier einsammelnd, danach durch Tierleichen watend die noch lebenden ausgelaugten Tierkörper knochenbrechend in Plastikkörbe verpackend, dann schließlich mit einem Metzgermesser in der Hand in einem Schlachthaus?
War es nicht Jesus, der Krämerseelen und Kleingläubige mit heißem Herzen aus dem Tempel jagte? Geheime alte Schriften zeugen von einer umfassenden Tierliebe Jesu. Weshalb werden diese unterschlagen und von der Amtskirche nicht anerkannt?
Weil man es sich seit Jahrhunderten zusammen mit weltlichen Machthabern - Wasser predigend, Wein saufend - bequem eingerichtet hat und ungern Pfründe freiwillig aufkündigt. Statt sich mit Macht und heiligem Zorn für die Gesamtgeschöpflichkeit Gottes einzusetzen, ist die Amtskirche für die Schreie der geschändeten Kreatur taub. Seit jeher sind von ihr bestenfalls laue Lippenbekenntnisse zu vernehmen - von einigen wenigen mutigen kirchlichen Stimmen einmal abgesehen, die in letzter Konsequenz gar enttäuscht den Kirchendienst verlassen, wie die Theologin und engagierte Tierschützerin Christa Blanke. Große Hochachtung vor dieser Pfarrerin!
Anbiedernd und servil redet man vielfach in kirchlichen Kreisen beispielsweise auch extremistischen islamischen und mosaischen Riten des grauenvollen betäubungslosen Abmetzeln von Tieren (Schächten) nach dem Munde, unterstützt moralisch in verschiedensten Bereichen übelste Tierschinderei - oder praktiziert solche gar selbst, zum Beispiel als Träger der schwarzen Priesterkutte und des grünen Jägerkittels in Personalunion.
Vielleicht als schöngeistigen Ausgleich präsentiert man im Gegenzug dafür den Gläubigen Jahr für Jahr ein rührseliges, öffentlich aufgeführtes Bühnenstück im Altarraum: ein harmonisches Miteinander zwischen göttlichem Christkindlein in der Krippe und den Tieren. Ochs, Esel und Schafe sind die standardisierten auserwählten Mitgeschöpfe, die einmal jährlich anbetend zusammen mit Hirten und Königen geschützt und friedlich Jesus zu Füßen liegen dürfen.
Die Realität des heutigen, verlogenen, brutalen Alltagsgeschehens, dem die Tiere ansonsten millionenfach ausgesetzt sind, findet hingegen kaum Erwähnung.
Die Amtskirche braucht bei Laune gehaltene Christen, gutmütige, unkritische Zahler der Kirchensteuer, zwangseingetrieben von Vater Staat - ein sich gegenseitig seit Jahrhunderten genial (unter-)stützendes Konglomerat. Doch die Fassade bröckelt. Immer mehr ernsthafte Christen erwachen aus tradierter Duldungsstarre und drängen befreit aus den Fesseln der Amtskirche.
So auch Hans Apel. Der einstige Bundesminister für Verteidigung und für Finanzen, sowie ehemaliger evangelischer Kirchenvorstand, ist aus der Amtskirche aus- und in eine Freikirche eingetreten. In seinem Buch »Volkskirche ohne Volk« (Brunnen-Verlag. 14,95 Euro) stellt er fest: »Wenn Menschen nach Gott suchen, suchen sie immer weniger bei der Evangelischen Kirche.(...) Neue Religiosität manifestiert sich vor allem außerhalb der beiden Großkirchen.«
Und er liest der Amtkirche die Leviten: »Für ihr weit gespanntes Netz ihrer Sozialeinrichtungen - Kindergärten, Altenheime, Krankenhäuser - zahlen der Staat und ihre Benutzer bis zu 95 Prozent der anfallenden Kosten. Insofern werden die Kirchensteuerzahler systematisch belogen, wenn ihnen vorgegaukelt wird, nur durch ihre Zahlungen würde die sozialkaritative Arbeit der beiden Großkirchen ermöglicht«. Und weiter: »... kirchliche Außenseiter (Anmerkung: Siehe beispielsweise die Urchristliche Vereinigung »Universelles Leben«, die u.a. vorbildlich aktiven Tierschutz praktiziert) und Sinnvermittler, die neu auf den Markt drängen, sollen durch Verleumdungen und Verdächtigungen kleingehalten werden.« Die »Drecksarbeit« der »Sektenbeauftragten« - so Apel wörtlich - werde die Volkskirche aber nicht retten.
Die einstige und heutige Amtskirche, armselig fixiert auf die »Krone der Schöpfung« und unfähig, über den Tellerrand anthropozentrischen Denkens zu blicken, ist leider ein unglaubwürdiger Torso. Menschen- und Tierschutz gehören in göttlichem Sinne untrennbar zusammen. - Und Christsein definiert sich keinesfalls zwingend über die Zugehörigkeit zu einer Großkirche!
Dieser schmerzhafte Lernprozess wird der Kirche nicht erspart bleiben. Verwiesen wird auf weiterführende Literatur von Eugen Drewermann, Karlheinz Deschner und Hubertus Mynarek.

Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus der Zeitschrift »Schutz für Mensch, Tier und Umwelt«, Dez. 2004

Jesus liebte die Tiere und trieb die Tierhändler mit der Peitsche aus dem Tempel. Die Tiere ließ er frei.


Jesus befreit die Opfertiere im Tempel: »Steht nicht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker? Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht!«
(Markus 11,17)


»Der Genuss des Tierfleisches war bis zur Sintflut unbekannt, aber seit der Sintflut hat man uns die Fasern und stinkenden Säfte des Tierfleisches in den Mund gestopft....
Jesus Christus, welcher erschien, als die Zeit erfüllt war, hat das Ende wieder mit dem Anfang verknüpft, so dass es uns jetzt nicht mehr erlaubt ist, Tierfleisch zu essen.«

Hieronymus (331 - 420), Übersetzer der Bibel

Mittwoch, 18. April 2007

Eine unendlich(e) traurige Geschichte / Leserbrief an "ff"


Kirche und Tierschutz
Eine unendlich(e) traurige Geschichte


Einleitend sei Arthur Schopenhauer zitiert: »Himmelschreiende Ruchlosigkeit, mit
welcher der christliche Pöbel gegen Tiere verfährt, sie lachend tötet, verstümmelt oder martert«.

Das leidvolle Spannungsverhältnis zwischen Kirche und Tierschutz ist von Verrat den Tieren gegenüber geprägt. Es wäre sehr hilfreich, wenn sich die Kirche zum himmelschreienden Unrecht, welches Tieren angetan wird, eindeutig im Sinne der Tiere äußern würde. Die Kirche könnte hier viel bewirken, da sie von vielen Menschen als moralische Institution gesehen wird. Als Beispiel sei hier Pius V. angeführt, für den Stierkämpfe ein derart diabolisches Ärgernis waren, dass er sie 1567 in feierlicher Form einer Bulle verurteilte und verbot. Dieses Verbot wirkte so kräftig, dass während des Pontifikates Pius V. die Stierkämpfe in Spanien fast völlig verschwanden.
Leider scheint ein großes Hindernis zu sein, dass die Kirche nur Menschen eine Seele zuspricht und Seelsorger sich daher nur für Menschen zuständig fühlen. Wohl auch daher wird im kath. Katechismus von 1993 vor zu viel Liebe gegenüber den Tieren ausdrücklich gewarnt und deren Verwendung als Versuchsobjekte im Labor gebilligt (sittlich zulässig) und sie unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bild geschaffen hat (Katechismus Nr. 2417). Der verstorbene Arzt und Tierrechtler Dr. Werner Hartinger schrieb einmal: "Wer werktags »aus wissenschaftlichen Gründen« Affen im »Primatenstuhl« fixiert und Hunden die Knochen bricht, kann sonntags als »guter Christ« bequem in der Kirchenbank sitzen." Wer mehr zu diesem Sachverhalt erfahren will, kann in „Google“ die Suchbegriffe „Kirche und Tierschutz“ eingeben.
Mail an "ff" Südtiroler Illustrierte
am 18.04.2007 geschickt
veröffentlicht am: 10.05.2007

Leserbrief - in "Dolomiten"* nicht veröffentlicht - Tierschutz

Das große Schweigen
Herr Josef S. aus Gsies prangerte am 03.04. an, dass Frau Julia Unterberger die Kirche zum Schweigen bringen möchte. Diese Befürchtung ist fehl am Platz, weil sie in allen Medien reichlich Raum vorfindet (siehe „Dico“). Weiters schrieb er, die Kirche dürfe nicht schweigen, „wenn dämonische Mächte am Werke sind“. Meint er damit die Homosexuellen? Diese gibt es ja auch in der Kirche. Unliebsame Vorkommnisse gab es u.a. zuhauf in Priesterseminaren (St. Pölten, Boston-USA). Zu beklagen ist, wenn die Kirche zum Tierleid schweigt (Tiertransporte, Massentierhaltung, Tierversuche, Misshandlungen…). Da gibt es keinen Kommentar, keine Kritik, keine Stellungnahme, kein Mitleid, kein Erbarmen. Die Kirche sei nur für die Menschen da, heißt es öfters. Sind die Tiere nicht Geschöpfe Gottes und haben diese keine Seele? Warum das große Schweigen? Ein Ausspruch eines Paters in einer deutschen Zeitung: "Tiere haben weder Geist noch Seele. Sie haben keine Gefühle. Sie gehorchen, weil sie dressiert worden sind." Es ist dies eine kohärente Haltung, wenn im Katechismus davor gewarnt wird, Tiere allzu sehr zu lieben, Tierversuche sittlich zulässig sind und Massentierhaltung gerechtfertigt wird.

Gesendet an "Dolomiten" am 09.04.2007
Nicht veröffentlicht (Vermutung: wegen Kirchenkritik - Dolomiten ist ein streng katholisches Blatt mit einem großen Anteil an klerikalen Artikeln)

*) Die "Dolomiten" ist die weitaus größte Tageszeitung in Südtirol und hat quasi Monopolstellung.

Kirche und Tierschutz

Auszug aus einer Rede von Prof. Dr. theol. Erich Grässer

KIRCHE und TIERSCHUTZ

Ansprache von Herrn Prof. Dr. theol. Erich Grässer, Ordinarius für Neues Testament an der Universität Bonn.

Meine Damen und Herren, liebe Tierschützer

Dr. Andreas Grasmüller, der Vorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes, hat einmal gesagt: "Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung, sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen."

Diese Scham wird von den christlichen Kirchen nicht geteilt. Diese unsere christliche Gesellschaft in diesem unserem christlichen Abendland lebt in einer beispiellosen Ehrfurchtslosigkeit vor der Schöpfung. Vom Robbenschlachten im hohen Norden bis zum Vogelmord im Süden, von der Vernichtung der Regenwälder im Westen bis zur Ausrottung der Wale in den fernöstlichen Meeren, auf der ganzen Linie liefert der Mensch den Beweis, dass es nie eine heuchlerischere Anmassung gab als die, sich selbst "Krone der Schöpfung" zu nennen. In Wahrheit ist der Mensch ihr gefährlichster Ausbeuter und ihr grösster Zerstörer. Und der Würde des Menschen, diesem hohen Verfassungsgut, dessen Unantastbarkeit unsere Politiker so gerne betonen, schlägt die gigantische industrialisierte Massentierquälerei brutal ins Gesicht. Es ist kein Zeichen von Menschenwürde, schwächere Lebewesen auszubeuten und zu quälen. Tiere sind schwach. Wenn wir ihre Schwäche ausnutzen, wenn wir mit ihrem unnötigen Leiden und mit ihrem unnötigen Sterben unseren Wohlstand und unseren Luxus mehren, wenn wir für jeden beliebigen Nutzen jedes beliebige Tieropfer fordern, dann haben wir unsere Menschenwürde verspielt und verdienen es nicht, eine sittliche Rechtsgemeinschaft genannt zu werden.
Und die Kirchen? Was ist mit Kirche und Tierschutz? Ich muss an dieser Stelle deutlich werden: Wenn einst die Geschichte unserer Kirche geschrieben wird, dann wird das Thema "Kirche und Tierschutz" im 20. Jahrhundert darin ein ebenso schwarzes Kapitel darstellen wie einst das Thema "Kirche und Hexenverbrennung" im Mittelalter. Und so, wie die Kirchen im 19. Jahrhundert bei der sozialen Frage versagten, und die Arbeiter aus der Kirche heraustrieben, so versagten sie heute im Tier- und Naturschutz und treiben die Tierschützer aus der Kirche heraus. Denn für Tierschutz hält sich die Kirche nicht für zuständig. Kirche sei für die Menschen da. Aber dieser Mensch ist doch gerade nach biblischer und kirchlicher Lehre ein Geschöpf Gottes inmitten anderer Geschöpfe Gottes...