Mittwoch, 18. April 2007

Eine unendlich(e) traurige Geschichte / Leserbrief an "ff"


Kirche und Tierschutz
Eine unendlich(e) traurige Geschichte


Einleitend sei Arthur Schopenhauer zitiert: »Himmelschreiende Ruchlosigkeit, mit
welcher der christliche Pöbel gegen Tiere verfährt, sie lachend tötet, verstümmelt oder martert«.

Das leidvolle Spannungsverhältnis zwischen Kirche und Tierschutz ist von Verrat den Tieren gegenüber geprägt. Es wäre sehr hilfreich, wenn sich die Kirche zum himmelschreienden Unrecht, welches Tieren angetan wird, eindeutig im Sinne der Tiere äußern würde. Die Kirche könnte hier viel bewirken, da sie von vielen Menschen als moralische Institution gesehen wird. Als Beispiel sei hier Pius V. angeführt, für den Stierkämpfe ein derart diabolisches Ärgernis waren, dass er sie 1567 in feierlicher Form einer Bulle verurteilte und verbot. Dieses Verbot wirkte so kräftig, dass während des Pontifikates Pius V. die Stierkämpfe in Spanien fast völlig verschwanden.
Leider scheint ein großes Hindernis zu sein, dass die Kirche nur Menschen eine Seele zuspricht und Seelsorger sich daher nur für Menschen zuständig fühlen. Wohl auch daher wird im kath. Katechismus von 1993 vor zu viel Liebe gegenüber den Tieren ausdrücklich gewarnt und deren Verwendung als Versuchsobjekte im Labor gebilligt (sittlich zulässig) und sie unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bild geschaffen hat (Katechismus Nr. 2417). Der verstorbene Arzt und Tierrechtler Dr. Werner Hartinger schrieb einmal: "Wer werktags »aus wissenschaftlichen Gründen« Affen im »Primatenstuhl« fixiert und Hunden die Knochen bricht, kann sonntags als »guter Christ« bequem in der Kirchenbank sitzen." Wer mehr zu diesem Sachverhalt erfahren will, kann in „Google“ die Suchbegriffe „Kirche und Tierschutz“ eingeben.
Mail an "ff" Südtiroler Illustrierte
am 18.04.2007 geschickt
veröffentlicht am: 10.05.2007

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