Donnerstag, 20. April 2017

Die Qualen der Kaninchen


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Es ist schon eine Schande wie der Mensch mit sogenannten „Nutztieren“ umgeht. Sie sind ja zu seinem Nutzen da und haben kein Recht auf ein eigenes Leben – so sehen es wohl die meisten, vor allem auch Religiöse, weil sie Tieren eine Seele absprechen. Da ist es dann nicht mehr weit als bloße Sache gesehen zu werden, ohne jedes Recht, nur dazu da „verbraucht“ zu werden. Dazu sind sie ja da sagten mir Christen oft (auf andere Religiöse treffe ich nicht). Da hört bei mir dann der Dialog auf. Ich bin heilfroh, wenn ich auf solche Leute nicht treffe. Aber Muslime und Juden sind da keinen Deut besser, siehe schächten. Was ist der Mensch doch welch eine Bestie. Es gibt nur menschliche Bestien!

Hier ein Beitrag vom BR über die Mast in Europa und die Qualen der Kaninchen. Da ist mir nicht mehr österlich zumute.

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Mast in Europa – Die Qualen der Kaninchen

 

Eitrige Wunden, gebrochene Läufe, sogar Kannibalismus: Tierschützer prangern untragbare Zustände in der europäischen Kaninchen-Mast an. In Deutschland gelten schärfere Regeln. Doch Papier ist geduldig.

 

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Bei den Kaninchen ist es so: Wer im Balgen den Kürzeren zieht, trollt sich. So entstehen Rangfolgen. In den engen Gitterboxen, die die Tierschützer der Organisation Animal Equality in einem spanischen Mastbetrieb filmen, ist daran nicht zu denken. Der Platz pro Tier: Rund ein DIN-A4-Blatt. Also wird gebissen.

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Kadaver in Gitterkäfig
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Man sieht Tiere mit eitrigen Wunden und halbierten Ohren. Doch daran sind nicht nur Bisse schuld. Die Wunden an den Pfoten kommen von den Gitterstäben, auf denen die Tiere laufen müssen. Manche Kaninchen halten den Kopf schief. Das Gleichgewichtsystem funktioniert wegen unbehandelter Infektionen nicht mehr. Auf einem Bild ist zu sehen, wie ein weibliches Kaninchen seinen eigenen Nachwuchs frisst. In einer Mülltonne vor der Masthalle liegen lebende Kaninchen-Babys inmitten von Kadavern.

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Der Freizeit-Produzent

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Die Nutztierhaltungsverordnung, 2014 in Kraft getreten ist, soll Qualen in der deutschen Mast verhindern. Doch die Übergangsfristen sind lang. Das bedeutet: Auch bei uns sind enge Käfige mit Gitterböden, die in die Pfoten der Tiere einschneiden, noch Alltag. Bis 2019. Und in abgeänderter Form – beispielsweise mit perforiertem Boden – noch bis 2024. Doch selbst dann sei der Platz pro Tier viel zu gering bemessen, kritisieren Tierschützer.

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Im Wettbewerb mit Betrieben aus Spanien oder Ungarn sei es nicht rentabel, Mehraufwand bei der Mast zu betreiben, sagt Werner Ziegler, Geschäftsführer des Bundesverband der deutschen Kaninchenfleisch-Erzeuger. Zu niedrig seien dort die Standards. Auch Animal Equality berichtet von spanischen Betrieben, die jahrelang nicht kontrolliert wurden. Dann kommt es schon mal vor, dass Arbeiter kranke Kaninchen töten, indem sie sie einfach auf den Boden schlagen.

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Das Kaninchen als Wegwerfware

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Um durch die deutschen Regelungen nicht ins Hintertreffen zu geraten, hofft Ziegler, dass es bald eine europaweite Regelung gibt. Schon seit Jahren dränge man darauf. Das EU-Parlament hat jüngst bereits für ein Verbot der engen Käfighaltung gestimmt. Doch der Beschluss ist hohl. Denn nur die EU-Kommission könnte dies bestimmen. Doch bei Jean-Claude Junckers Behörde gebe es kein Interesse an einem europaweiten Verbot, so Stefan Eck, ein leidenschaftlicher Kämpfer für das Wohl der Kaninchen. Er ist der Mann hinter dem Antrag für das Käfigverbot. Gegen die Widerstand der Konservativen hat er ihn durchs Parlament gebracht.

 

In einem sind sich Tierschützer, Parlamentarier und Kaninchen-Mäster allerdings einig: Der entscheidende Hebel sind nicht die Politiker, sondern die Kunden im Supermarkt. Denn solange Fleisch möglichst billig sein soll, wird es Bilder leidender Kaninchen geben. Dann vielleicht nicht mehr aus einer spanischen Mast, sondern aus einer chinesischen. Denn das Kaninchen als Wegwerfware ist international.

Von: Andreas Herz
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Die Qualen der Kaninchen

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Gruß Hubert

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