Mittwoch, 25. April 2007

Nordring - Durchzugsverkehr


Verkehrsver
lagerung
auf die NORD-"UMFAHRUNG"


Es ist schon sehr verwunderlich, wie leicht es sich manche Leute in Bruneck mit den Verkehrsproblemen machen. Für sie geht es nur darum den Verkehr von der Stadt auf den über alle Maßen gelobten Ring, die NORD-"UMFAHRUNG" zu verlagern. Das ist für Nordring-Anrainer inakzeptabel und strikt abzulehnen, so lange der Nordring nicht hinter die Industriezone verlegt ist. Für viele scheinen nur das "schöne Städtchen" und der Tourismus in den Köpfen Platz zu haben. Es wird auch ein wichtiges Argument unterschlagen, nämlich der Schwerverkehr, den es im Gegensatz zum Nordring in der Stadt nicht gibt. Wie alle Studien belegen geht vom Schwerverkehr die Hauptbelastung in Bezug auf Lärm- und Abgasemissionen aus. Diese Grenzwerte werden an der NORD-"UMFAHRUNG" am gravierendsten überschritten. Ein perfides Argument ist, dass die Anrainer selbst dahin gebaut hätten. Das stimmt so nicht. Erstens haben schon viele Anrainer beim Bau der angeblichen Umfahrung dort gewohnt, weshalb es auch schon im Jahr 1981 (Presseberichte!)die massiven Proteste gab. Zweitens wurde später in Ermangelung anderer Grundzuweisungen von Seiten der Gemeinde da hingebaut. Außerdem war der Verkehr in den 80-Jahren unvergleichlich geringer. Ich würde heute auf keinen Fall mehr dort hinbauen. Ich stelle mir die Frage zu welcher Kategorie Menschen die Nord-"Umfahrungs"-Anrainer von den "Stadtmenschen" gezählt werden? Ist Lebensqualität am Nordring kein Kriterium? Ich glaube, dass die meisten Leute in Bruneck keine Ahnung haben, wie massiv die Belastung durch den Schwerverkehr als Durchzugsstraße (man beachte die Breite der Straße) ins Ahrntal an der angeblichen und euphimistisch so genannten NORD-"UMFAHRUNG" ist. Ansonsten müsste man dieses Verhalten einen abstoßenden und ekelhaften Egoismus nennen. Der Nordring ist eine Transitstrecke mit massiven Belastungen in einer Wohnzone. Solche Straßen haben in einer Wohnzone nichts zu suchen. Dieses Problem ist entstanden, weil im Jahre 1981 durch die unnachgiebige Haltung des damaligen Bürgermeisters, diese Straße an dieser Stelle gebaut wurde, anstatt dort, wo die Bürgerinitiative Nordring sie heute fordert, nämlich hinter die Industriezone. Das Land wäre schon damals dazu bereit gewesen. Die Verlegung des Nordringes wäre also nur eine Wiedergutmachung einer kolossalen und nicht zukunftsfähigen Fehlplanung.


Hubert von Wenzl

an der Ringstraße NORD-"UMFAHRUNG"


Samstag, 21. April 2007

Robbenschlächter in Not


Robbenschlächter im Packeis gefangen


In den letzten Tagen konnte man es lesen und im Fernsehen verfolgen, dass viele Fangboote der Robbenschlächter im Packeis gefangen sind. Das freut uns Tierschützer natürlich und wir hoffen, dass viele Robben ihrem brutalen Schicksal entgehen. Robbenjäger in Not, titelte eine Zeitung. Mir kommen gleich die Tränen. Zeitweise scheint es ja doch Gerechtigkeit zu geben. Mit Mitleid dürfen diese Schlächter bei Tierschützern sicher nicht rechnen. Die kanadischen Steuerzahler müssen auch noch für die Rettung dieser Unmenschen bezahlen. Ich hoffe, dass sich das Wetter nicht so schnell bessert und diese Scheusale Zeit haben nachzudenken wie brutal sie morden. Ich hoffe auch, dass immer weniger Europäer in Kanada Ferien machen. Wobei es mir unverständlich ist, dass überhaupt noch Leute in so einem Land, dass jährlich Hunderttausende Robben diesen verdammten Schlächtern (nicht Jägern, das ist verharmlosend) ausliefert, Urlaub machen können. Die EU müsste endlich ein Einfuhrverbot für Robbenfelle einführen.
April 2007

Donnerstag, 19. April 2007

Kirche und Tierschutz / Freiheit für Tiere 04/2007

Von: http://www.freiheit-fuer-tiere.de/205/kircheundtierschutz/index.html

Kirche und Tierschutz:

E I N E    U N E N D L I C H ( E )    T R A U R I G E    G E S C H I C H T E

Von Ulrich Dittmann, Arbeitskreis für humanen Tierschutz und gegen Tierversuche e.V.

Einleitend sei Arthur Schopenhauer zitiert: »Himmelschreiende Ruchlosigkeit, mit welcher der christliche Pöbel gegen Tiere verfährt, sie lachend tötet, verstümmelt oder martert«.

Zu ergänzen wäre dazu lediglich: Und die Kronjuwelen der »Krone der Schöpfung«, die Pfaffen im schwarzen Gewand, segnen all das unchristliche Wüten der Dornenkrone Mensch per hoheitsvoll zelebrierten anthropozentrischen Kanzelreden ab. Gibt es für den Menschen noch eine größere Lust und Freude, als die öffentliche, hochpriesterliche Würdigung des eigenen Tuns und die Bestätigung des einzigartigen Wertes des Homo sapiens?

Lebensverachtende Formulierungen, wie im katholischen Katechismus gebraucht, fordern förmlich, gar wörtlich dazu auf, Leid und Schmerz empfindende tierische Mitgeschöpfe als bloße »Ressourcen« anzusehen.

Tiermord segnende Geistliche bei den - die Hubertuslegende verfälschenden – so genannten »Hubertusmessen« kehren die so pharisäerhaft propagierte »christliche Nächstenliebe« mit weihevoll verbrämten Worten förmlich in den Dreck.



Hubertusmessen:
Der Priester segnet die Jäger, der umgebrachte Hirsch liegt vor dem Altar
 

Ein Priester segnet die getöteten Hasen -
mit Jesus und seiner Lehre hat das nichts zu tun!


»Hubertus, warum jagst du mich«?
Der Legende nach erblickte Hubertus im Geweih des Hirsches ein Kreuz und entsagte fortan der Jagd.


Wer, wenn nicht die Amtskirchen, die auf ihren angehäuften weltlichen Schätzen brütenden selbsternannten Vertreter des Christentums, wäre mehr prädestiniert, sich unmissverständlich und engagiert für die von Gott geschaffene Welt mit all ihren Geschöpfen - Menschen wie Tieren und Pflanzen - einzusetzen? Jesus wäre gewiss an ihrer Seite!

Oder kann man sich einen jagenden Jesus mit einem Gewehr vorstellen, der mit vor Schießgier zittriger Hand Hasen, Rehe (oder auch böse Jagdkonkurrenz - »Raubzeug«, wie Nachbars Katze oder Hund) und anderes Getier »anschweißt«, d.h. verletzt, verkrüppelt? Denn viele Tiere bleiben nicht sofort tot »im Feuer« liegen, sondern krepieren erst elend nach Tagen oder Wochen unter furchtbaren Qualen. Oder einen Jesus mit einem Metzgermesser in der Hand, oder eilfertig ein Skalpell führend, tiefgebeugt über einem aufgeschnittenen, stöhnenden Versuchstier, abgeschottet hinter Stahltüren der hauptsächlich an ihren Dividenden interessierten Pharmaindustrie?

Oder können Sie sich einen Jesus vorstellen, von Ammoniakdünsten umwabert, in den KZ-Hühnerhaltungen zuerst die Eier einsammelnd, danach durch Tierleichen watend die noch lebenden ausgelaugten Tierkörper knochenbrechend in Plastikkörbe verpackend, dann schließlich mit einem Metzgermesser in der Hand in einem Schlachthaus?
War es nicht Jesus, der Krämerseelen und Kleingläubige mit heißem Herzen aus dem Tempel jagte? Geheime alte Schriften zeugen von einer umfassenden Tierliebe Jesu. Weshalb werden diese unterschlagen und von der Amtskirche nicht anerkannt?
Weil man es sich seit Jahrhunderten zusammen mit weltlichen Machthabern - Wasser predigend, Wein saufend - bequem eingerichtet hat und ungern Pfründe freiwillig aufkündigt. Statt sich mit Macht und heiligem Zorn für die Gesamtgeschöpflichkeit Gottes einzusetzen, ist die Amtskirche für die Schreie der geschändeten Kreatur taub. Seit jeher sind von ihr bestenfalls laue Lippenbekenntnisse zu vernehmen - von einigen wenigen mutigen kirchlichen Stimmen einmal abgesehen, die in letzter Konsequenz gar enttäuscht den Kirchendienst verlassen, wie die Theologin und engagierte Tierschützerin Christa Blanke. Große Hochachtung vor dieser Pfarrerin!

Anbiedernd und servil redet man vielfach in kirchlichen Kreisen beispielsweise auch extremistischen islamischen und mosaischen Riten des grauenvollen betäubungslosen Abmetzeln von Tieren (Schächten) nach dem Munde, unterstützt moralisch in verschiedensten Bereichen übelste Tierschinderei - oder praktiziert solche gar selbst, zum Beispiel als Träger der schwarzen Priesterkutte und des grünen Jägerkittels in Personalunion.
Vielleicht als schöngeistigen Ausgleich präsentiert man im Gegenzug dafür den Gläubigen Jahr für Jahr ein rührseliges, öffentlich aufgeführtes Bühnenstück im Altarraum: ein harmonisches Miteinander zwischen göttlichem Christkindlein in der Krippe und den Tieren. Ochs, Esel und Schafe sind die standardisierten auserwählten Mitgeschöpfe, die einmal jährlich anbetend zusammen mit Hirten und Königen geschützt und friedlich Jesus zu Füßen liegen dürfen.
Die Realität des heutigen, verlogenen, brutalen Alltagsgeschehens, dem die Tiere ansonsten millionenfach ausgesetzt sind, findet hingegen kaum Erwähnung.

Die Amtskirche braucht bei Laune gehaltene Christen, gutmütige, unkritische Zahler der Kirchensteuer, zwangseingetrieben von Vater Staat - ein sich gegenseitig seit Jahrhunderten genial (unter-)stützendes Konglomerat. Doch die Fassade bröckelt. Immer mehr ernsthafte Christen erwachen aus tradierter Duldungsstarre und drängen befreit aus den Fesseln der Amtskirche.
So auch Hans Apel. Der einstige Bundesminister für Verteidigung und für Finanzen, sowie ehemaliger evangelischer Kirchenvorstand, ist aus der Amtskirche aus- und in eine Freikirche eingetreten. In seinem Buch »Volkskirche ohne Volk« (Brunnen-Verlag. 14,95 Euro) stellt er fest: »Wenn Menschen nach Gott suchen, suchen sie immer weniger bei der Evangelischen Kirche.(...) Neue Religiosität manifestiert sich vor allem außerhalb der beiden Großkirchen.«

Und er liest der Amtkirche die Leviten: »Für ihr weit gespanntes Netz ihrer Sozialeinrichtungen - Kindergärten, Altenheime, Krankenhäuser - zahlen der Staat und ihre Benutzer bis zu 95 Prozent der anfallenden Kosten. Insofern werden die Kirchensteuerzahler systematisch belogen, wenn ihnen vorgegaukelt wird, nur durch ihre Zahlungen würde die sozialkaritative Arbeit der beiden Großkirchen ermöglicht«. Und weiter: »... kirchliche Außenseiter (Anmerkung: Siehe beispielsweise die Urchristliche Vereinigung »Universelles Leben«, die u.a. vorbildlich aktiven Tierschutz praktiziert) und Sinnvermittler, die neu auf den Markt drängen, sollen durch Verleumdungen und Verdächtigungen kleingehalten werden.« Die »Drecksarbeit« der »Sektenbeauftragten« - so Apel wörtlich - werde die Volkskirche aber nicht retten.

Die einstige und heutige Amtskirche, armselig fixiert auf die »Krone der Schöpfung« und unfähig, über den Tellerrand anthropozentrischen Denkens zu blicken, ist leider ein unglaubwürdiger Torso. Menschen- und Tierschutz gehören in göttlichem Sinne untrennbar zusammen. - Und Christsein definiert sich keinesfalls zwingend über die Zugehörigkeit zu einer Großkirche!
Dieser schmerzhafte Lernprozess wird der Kirche nicht erspart bleiben. Verwiesen wird auf weiterführende Literatur von Eugen Drewermann, Karlheinz Deschner und Hubertus Mynarek.

Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus der Zeitschrift »Schutz für Mensch, Tier und Umwelt«, Dez. 2004

Jesus liebte die Tiere und trieb die Tierhändler mit der Peitsche aus dem Tempel. Die Tiere ließ er frei.


Jesus befreit die Opfertiere im Tempel: »Steht nicht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker? Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht!«
(Markus 11,17)


»Der Genuss des Tierfleisches war bis zur Sintflut unbekannt, aber seit der Sintflut hat man uns die Fasern und stinkenden Säfte des Tierfleisches in den Mund gestopft....
Jesus Christus, welcher erschien, als die Zeit erfüllt war, hat das Ende wieder mit dem Anfang verknüpft, so dass es uns jetzt nicht mehr erlaubt ist, Tierfleisch zu essen.« 
Hieronymus (331 - 420), Übersetzer der Bibel

Bild: Arbeitskreis Tierschutz Text: Roland Dunkel

Gruß Hubert

Kirche und Tierschutz / Freiheit für Tiere 04/2007

Von: http://www.freiheit-fuer-tiere.de/205/kircheundtierschutz/index.html

Von: http://www.freiheit-fuer-tiere.de/205/kircheundtierschutz/index.html



Kirche und Tierschutz:

E I N E U N E N D L I C H ( E ) T R A U R I G E
G E S C H I C H T E

Von Ulrich Dittmann, Arbeitskreis für humanen Tierschutz und gegen Tierversuche e.V.

Einleitend sei Arthur Schopenhauer zitiert: »Himmelschreiende Ruchlosigkeit, mit
welcher der christliche Pöbel gegen Tiere
verfährt, sie lachend tötet, verstümmelt oder martert«.

Zu ergänzen wäre dazu lediglich: Und die Kronjuwelen der »Krone der Schöpfung«, die Pfaffen im schwarzen Gewand, segnen all das unchristliche Wüten der Dornenkrone Mensch per hoheitsvoll zelebrierten anthropozentrischen Kanzelreden ab. Gibt es für den Menschen noch eine größere Lust und Freude, als die öffentliche, hochpriesterliche Würdigung des eigenen Tuns und die Bestätigung des einzigartigen Wertes des Homo sapiens?

Lebensverachtende Formulierungen, wie im katholischen Katechismus gebraucht, fordern förmlich, gar wörtlich dazu auf, Leid und Schmerz empfindende tierische Mitgeschöpfe als bloße »Ressourcen« anzusehen.

Tiermord segnende Geistliche bei den - die Hubertuslegende verfälschenden – so genannten »Hubertusmessen« kehren die so pharisäerhaft propagierte »christliche Nächstenliebe« mit weihevoll verbrämten Worten förmlich in den Dreck.


Bild: Hounshell-Putzgruber

Hubertusmesse (hier in Oberösterreich):
Der Priester segnet die Jäger, der umgebrachte Hirsch liegt vor dem Altar


Ein Priester segnet die getöteten Hasen -
mit Jesus und seiner Lehre hat das nichts zu tun!


»Hubertus, warum jagst du mich«?
Der Legende nach erblickte Hubertus im Geweih des Hirsches ein Kreuz und entsagte fortan der Jagd.


Wer, wenn nicht die Amtskirchen, die auf ihren angehäuften weltlichen Schätzen brütenden selbsternannten Vertreter des Christentums, wäre mehr prädestiniert, sich unmissverständlich und engagiert für die von Gott geschaffene Welt mit all ihren Geschöpfen - Menschen wie Tieren und Pflanzen - einzusetzen? Jesus wäre gewiss an ihrer Seite!
Oder kann man sich einen jagenden Jesus mit einem Gewehr vorstellen, der mit vor Schießgier zittriger Hand Hasen, Rehe (oder auch böse Jagdkonkurrenz - »Raubzeug«, wie Nachbars Katze oder Hund) und anderes Getier »anschweißt«, d.h. verletzt, verkrüppelt? Denn viele Tiere bleiben nicht sofort tot »im Feuer« liegen, sondern krepieren erst elend nach Tagen oder Wochen unter furchtbaren Qualen. Oder einen Jesus mit einem Metzgermesser in der Hand, oder eilfertig ein Skalpell führend, tiefgebeugt über einem aufgeschnittenen, stöhnenden Versuchstier, abgeschottet hinter Stahltüren der hauptsächlich an ihren Dividenden interessierten Pharmaindustrie ?
Oder können Sie sich einen Jesus vorstellen, von Ammoniakdünsten umwabert, in den KZ-Hühnerhaltungen zuerst die Eier einsammelnd, danach durch Tierleichen watend die noch lebenden ausgelaugten Tierkörper knochenbrechend in Plastikkörbe verpackend, dann schließlich mit einem Metzgermesser in der Hand in einem Schlachthaus?
War es nicht Jesus, der Krämerseelen und Kleingläubige mit heißem Herzen aus dem Tempel jagte? Geheime alte Schriften zeugen von einer umfassenden Tierliebe Jesu. Weshalb werden diese unterschlagen und von der Amtskirche nicht anerkannt?
Weil man es sich seit Jahrhunderten zusammen mit weltlichen Machthabern - Wasser predigend, Wein saufend - bequem eingerichtet hat und ungern Pfründe freiwillig aufkündigt. Statt sich mit Macht und heiligem Zorn für die Gesamtgeschöpflichkeit Gottes einzusetzen, ist die Amtskirche für die Schreie der geschändeten Kreatur taub. Seit jeher sind von ihr bestenfalls laue Lippenbekenntnisse zu vernehmen - von einigen wenigen mutigen kirchlichen Stimmen einmal abgesehen, die in letzter Konsequenz gar enttäuscht den Kirchendienst verlassen, wie die Theologin und engagierte Tierschützerin Christa Blanke. Große Hochachtung vor dieser Pfarrerin!
Anbiedernd und servil redet man vielfach in kirchlichen Kreisen beispielsweise auch extremistischen islamischen und mosaischen Riten des grauenvollen betäubungslosen Abmetzeln von Tieren (Schächten) nach dem Munde, unterstützt moralisch in verschiedensten Bereichen übelste Tierschinderei - oder praktiziert solche gar selbst, zum Beispiel als Träger der schwarzen Priesterkutte und des grünen Jägerkittels in Personalunion.
Vielleicht als schöngeistigen Ausgleich präsentiert man im Gegenzug dafür den Gläubigen Jahr für Jahr ein rührseliges, öffentlich aufgeführtes Bühnenstück im Altarraum: ein harmonisches Miteinander zwischen göttlichem Christkindlein in der Krippe und den Tieren. Ochs, Esel und Schafe sind die standardisierten auserwählten Mitgeschöpfe, die einmal jährlich anbetend zusammen mit Hirten und Königen geschützt und friedlich Jesus zu Füßen liegen dürfen.
Die Realität des heutigen, verlogenen, brutalen Alltagsgeschehens, dem die Tiere ansonsten millionenfach ausgesetzt sind, findet hingegen kaum Erwähnung.
Die Amtskirche braucht bei Laune gehaltene Christen, gutmütige, unkritische Zahler der Kirchensteuer, zwangseingetrieben von Vater Staat - ein sich gegenseitig seit Jahrhunderten genial (unter-)stützendes Konglomerat. Doch die Fassade bröckelt. Immer mehr ernsthafte Christen erwachen aus tradierter Duldungsstarre und drängen befreit aus den Fesseln der Amtskirche.
So auch Hans Apel. Der einstige Bundesminister für Verteidigung und für Finanzen, sowie ehemaliger evangelischer Kirchenvorstand, ist aus der Amtskirche aus- und in eine Freikirche eingetreten. In seinem Buch »Volkskirche ohne Volk« (Brunnen-Verlag. 14,95 Euro) stellt er fest: »Wenn Menschen nach Gott suchen, suchen sie immer weniger bei der Evangelischen Kirche.(...) Neue Religiosität manifestiert sich vor allem außerhalb der beiden Großkirchen.«
Und er liest der Amtkirche die Leviten: »Für ihr weit gespanntes Netz ihrer Sozialeinrichtungen - Kindergärten, Altenheime, Krankenhäuser - zahlen der Staat und ihre Benutzer bis zu 95 Prozent der anfallenden Kosten. Insofern werden die Kirchensteuerzahler systematisch belogen, wenn ihnen vorgegaukelt wird, nur durch ihre Zahlungen würde die sozialkaritative Arbeit der beiden Großkirchen ermöglicht«. Und weiter: »... kirchliche Außenseiter (Anmerkung: Siehe beispielsweise die Urchristliche Vereinigung »Universelles Leben«, die u.a. vorbildlich aktiven Tierschutz praktiziert) und Sinnvermittler, die neu auf den Markt drängen, sollen durch Verleumdungen und Verdächtigungen kleingehalten werden.« Die »Drecksarbeit« der »Sektenbeauftragten« - so Apel wörtlich - werde die Volkskirche aber nicht retten.
Die einstige und heutige Amtskirche, armselig fixiert auf die »Krone der Schöpfung« und unfähig, über den Tellerrand anthropozentrischen Denkens zu blicken, ist leider ein unglaubwürdiger Torso. Menschen- und Tierschutz gehören in göttlichem Sinne untrennbar zusammen. - Und Christsein definiert sich keinesfalls zwingend über die Zugehörigkeit zu einer Großkirche!
Dieser schmerzhafte Lernprozess wird der Kirche nicht erspart bleiben. Verwiesen wird auf weiterführende Literatur von Eugen Drewermann, Karlheinz Deschner und Hubertus Mynarek.

Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus der Zeitschrift »Schutz für Mensch, Tier und Umwelt«, Dez. 2004

Jesus liebte die Tiere und trieb die Tierhändler mit der Peitsche aus dem Tempel. Die Tiere ließ er frei.


Jesus befreit die Opfertiere im Tempel: »Steht nicht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker? Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht!«
(Markus 11,17)


»Der Genuss des Tierfleisches war bis zur Sintflut unbekannt, aber seit der Sintflut hat man uns die Fasern und stinkenden Säfte des Tierfleisches in den Mund gestopft....
Jesus Christus, welcher erschien, als die Zeit erfüllt war, hat das Ende wieder mit dem Anfang verknüpft, so dass es uns jetzt nicht mehr erlaubt ist, Tierfleisch zu essen.«

Hieronymus (331 - 420), Übersetzer der Bibel

Mittwoch, 18. April 2007

Eine unendlich(e) traurige Geschichte / Leserbrief an "ff"


Kirche und Tierschutz
Eine unendlich(e) traurige Geschichte


Einleitend sei Arthur Schopenhauer zitiert: »Himmelschreiende Ruchlosigkeit, mit
welcher der christliche Pöbel gegen Tiere verfährt, sie lachend tötet, verstümmelt oder martert«.

Das leidvolle Spannungsverhältnis zwischen Kirche und Tierschutz ist von Verrat den Tieren gegenüber geprägt. Es wäre sehr hilfreich, wenn sich die Kirche zum himmelschreienden Unrecht, welches Tieren angetan wird, eindeutig im Sinne der Tiere äußern würde. Die Kirche könnte hier viel bewirken, da sie von vielen Menschen als moralische Institution gesehen wird. Als Beispiel sei hier Pius V. angeführt, für den Stierkämpfe ein derart diabolisches Ärgernis waren, dass er sie 1567 in feierlicher Form einer Bulle verurteilte und verbot. Dieses Verbot wirkte so kräftig, dass während des Pontifikates Pius V. die Stierkämpfe in Spanien fast völlig verschwanden.
Leider scheint ein großes Hindernis zu sein, dass die Kirche nur Menschen eine Seele zuspricht und Seelsorger sich daher nur für Menschen zuständig fühlen. Wohl auch daher wird im kath. Katechismus von 1993 vor zu viel Liebe gegenüber den Tieren ausdrücklich gewarnt und deren Verwendung als Versuchsobjekte im Labor gebilligt (sittlich zulässig) und sie unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bild geschaffen hat (Katechismus Nr. 2417). Der verstorbene Arzt und Tierrechtler Dr. Werner Hartinger schrieb einmal: "Wer werktags »aus wissenschaftlichen Gründen« Affen im »Primatenstuhl« fixiert und Hunden die Knochen bricht, kann sonntags als »guter Christ« bequem in der Kirchenbank sitzen." Wer mehr zu diesem Sachverhalt erfahren will, kann in „Google“ die Suchbegriffe „Kirche und Tierschutz“ eingeben.
Mail an "ff" Südtiroler Illustrierte
am 18.04.2007 geschickt
veröffentlicht am: 10.05.2007

Leserbrief - in "Dolomiten"* nicht veröffentlicht - Tierschutz

Das große Schweigen
Herr Josef S. aus Gsies prangerte am 03.04. an, dass Frau Julia Unterberger die Kirche zum Schweigen bringen möchte. Diese Befürchtung ist fehl am Platz, weil sie in allen Medien reichlich Raum vorfindet (siehe „Dico“). Weiters schrieb er, die Kirche dürfe nicht schweigen, „wenn dämonische Mächte am Werke sind“. Meint er damit die Homosexuellen? Diese gibt es ja auch in der Kirche. Unliebsame Vorkommnisse gab es u.a. zuhauf in Priesterseminaren (St. Pölten, Boston-USA). Zu beklagen ist, wenn die Kirche zum Tierleid schweigt (Tiertransporte, Massentierhaltung, Tierversuche, Misshandlungen…). Da gibt es keinen Kommentar, keine Kritik, keine Stellungnahme, kein Mitleid, kein Erbarmen. Die Kirche sei nur für die Menschen da, heißt es öfters. Sind die Tiere nicht Geschöpfe Gottes und haben diese keine Seele? Warum das große Schweigen? Ein Ausspruch eines Paters in einer deutschen Zeitung: "Tiere haben weder Geist noch Seele. Sie haben keine Gefühle. Sie gehorchen, weil sie dressiert worden sind." Es ist dies eine kohärente Haltung, wenn im Katechismus davor gewarnt wird, Tiere allzu sehr zu lieben, Tierversuche sittlich zulässig sind und Massentierhaltung gerechtfertigt wird.

Gesendet an "Dolomiten" am 09.04.2007
Nicht veröffentlicht (Vermutung: wegen Kirchenkritik - Dolomiten ist ein streng katholisches Blatt mit einem großen Anteil an klerikalen Artikeln)

*) Die "Dolomiten" ist die weitaus größte Tageszeitung in Südtirol und hat quasi Monopolstellung.

Kirche und Tierschutz

Auszug aus einer Rede von Prof. Dr. theol. Erich Grässer

KIRCHE und TIERSCHUTZ

Ansprache von Herrn Prof. Dr. theol. Erich Grässer, Ordinarius für Neues Testament an der Universität Bonn.

Meine Damen und Herren, liebe Tierschützer

Dr. Andreas Grasmüller, der Vorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes, hat einmal gesagt: "Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung, sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen."

Diese Scham wird von den christlichen Kirchen nicht geteilt. Diese unsere christliche Gesellschaft in diesem unserem christlichen Abendland lebt in einer beispiellosen Ehrfurchtslosigkeit vor der Schöpfung. Vom Robbenschlachten im hohen Norden bis zum Vogelmord im Süden, von der Vernichtung der Regenwälder im Westen bis zur Ausrottung der Wale in den fernöstlichen Meeren, auf der ganzen Linie liefert der Mensch den Beweis, dass es nie eine heuchlerischere Anmassung gab als die, sich selbst "Krone der Schöpfung" zu nennen. In Wahrheit ist der Mensch ihr gefährlichster Ausbeuter und ihr grösster Zerstörer. Und der Würde des Menschen, diesem hohen Verfassungsgut, dessen Unantastbarkeit unsere Politiker so gerne betonen, schlägt die gigantische industrialisierte Massentierquälerei brutal ins Gesicht. Es ist kein Zeichen von Menschenwürde, schwächere Lebewesen auszubeuten und zu quälen. Tiere sind schwach. Wenn wir ihre Schwäche ausnutzen, wenn wir mit ihrem unnötigen Leiden und mit ihrem unnötigen Sterben unseren Wohlstand und unseren Luxus mehren, wenn wir für jeden beliebigen Nutzen jedes beliebige Tieropfer fordern, dann haben wir unsere Menschenwürde verspielt und verdienen es nicht, eine sittliche Rechtsgemeinschaft genannt zu werden.
Und die Kirchen? Was ist mit Kirche und Tierschutz? Ich muss an dieser Stelle deutlich werden: Wenn einst die Geschichte unserer Kirche geschrieben wird, dann wird das Thema "Kirche und Tierschutz" im 20. Jahrhundert darin ein ebenso schwarzes Kapitel darstellen wie einst das Thema "Kirche und Hexenverbrennung" im Mittelalter. Und so, wie die Kirchen im 19. Jahrhundert bei der sozialen Frage versagten, und die Arbeiter aus der Kirche heraustrieben, so versagten sie heute im Tier- und Naturschutz und treiben die Tierschützer aus der Kirche heraus. Denn für Tierschutz hält sich die Kirche nicht für zuständig. Kirche sei für die Menschen da. Aber dieser Mensch ist doch gerade nach biblischer und kirchlicher Lehre ein Geschöpf Gottes inmitten anderer Geschöpfe Gottes...