Freitag, 30. September 2016

Die schamlosen Lügen von Funktionären der Fleischindustrie

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Es ist nicht zum Aushalten wenn solche Funktionäre von Tierwohl reden. In den Ställen jener führenden Lobbyisten herrschen Zustände die solches Gefasel Lügen strafen und unbeschreiblich sind. Aber alles abstreiten geht bei „hohen Herren“ immer! Wenn ein totes Tier im Stall liegt, wird auch noch unterstellt, Tierschützer hätten das tote Tier dort abgelegt.

Welche Individuen sind das nur…

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Kein Schwein


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Unsägliches Grauen in den Schweine- und Geflügelställen hochrangiger Funktionäre der Tierindustrie, namentlich

  • Paul Hegemann, Vorsitzender des Zentralverbandes der Deutschen Schweineproduktion (ZDS)

  • Thomas Storck, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Putenerzeuger

  • Helmut Gumpert, Präsident des Thüringer Bauernverbandes

  • Johannes Röring, CDU-Bundestagsabgeordneter, Bauernpräsident in Westfalen-Lippe, Vorsitzender des Fachausschusses Schweinefleisch im Deutschen Bauernverband

Unermüdich säuseln diese Leute Worte wie „Tierwohl“, „tiergerecht“ oder „glückliche Tiere“ in Mikrofone. Und die Mehrheit gibt sich als willfährige Konsumjünger.

In den Ställen jener führenden Lobbyisten hingegen leiden schwer verletzte verdreckte Tiere mit klaffenden Wunden, die im Dunkeln in ihrem eigenen Kot liegen. Der Gestank ist bestialisch, die Tierschützer müssen ihre Aufnahmen zwischenzeitlich unterbrechen. In der Ferkelzuchtanlage von Bauernverband-Präsident Gumpert wurde eine versteckte Kamera installiert. Das Material zeigt eine Frau, die Ferkel auf den Boden schlägt. Bei einem „glückt“ die Tötung nicht und sie klemmt das sterbende Tier unter die Buchtwand. Im Stall des Bauernpräsidenten und Bundestagsabgeordneten Röring, wo katastrophale hygienische Bedingungen herrschen, robbt ein schwerverletztes Schwein, das nicht mehr aufstehen kann, mühsam vorwärts. Der Ammoniakgehalt der Luft ist dort doppelt so hoch wie „erlaubt“, die Schweine haben entzündete Augen und husten, überall schwer verwundete verhaltensgestörte Tiere, in einer Bucht fressen Artgenossen einen Kadaver an.

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Massive Tierschutz-Probleme bei Bauern-Chefs ARD Panorama

 



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Tierschützer filmen solche Zustände seit Jahren immer wieder. Diesmal haben sie gezielt führenden Lobbyisten in die Karten geschaut, die derartige Skandale jedesmal als Ausnahme darstellen und mit warmen Worten und aufwändigen Kampagnen ein Bild von Idylle dagegenstellen. Mit der vorliegenden über zwei Jahre angelegten aufwändigen Recherche der Tierschutzorganisation ARIWAwird dieses Trugbild entlarvt. Selbstredend versuchen die im Zentrum der Kritik stehenden Lobbyvertreter dieses Truggespinst sogar noch jetzt unter der Last dieser Bilder aufrecht zu erhalten. Der Anwalt des Bundestagsabgeordneten behauptet dreist, der im Video gezeigte Kadaver sei erst kurz vor der Aufnahme in seinen Stall gelegt worden, soll wohl heißen, die Tierschützer selbst hätten sie dort abgelegt.


Mutter mit Neugeborenem in einer ganz „normalen“ Zuchtanlage

Mutter mit Neugeborenem in einer ganz
Rosalie (© Land der Tiere)
Rosalie, ein befreiter „Kümmerling“ (© Land der Tiere)
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Jetzt hagelt es mal wieder Anzeigen. Geändert haben Anzeigen gegen Tierschutzverstöße bisher wenig – im Gegenteil, diese Industrie wird stetig ausgebaut und Effizienz ist alles. Bei den einzelnen „Produktionseinheiten“ zählt nur der Profit gemäß dem Motto „Schwund gibt es überall.“. Das Leiden jener „Produktionseinheiten“ interessiert keinen.

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Berichte zu solchen Skandalen werden fast nur von Leuten angesehen, die sowieso schon Konsequenzen gezogen haben. Auch in unserem Blog sehen wir in der Aufruf-Statistik, wie selten die entsprechenden Seiten oder Videos in unserem Blog angeklickt werden. Schaut der Rest weg und bleibt in seiner Idylleblase oder schiebt die Verantwortung auf „die Politik“? Für uns ist eine solche Haltung schwer erträglich, gerade im Kontrast dazu, dass parallel gerade zwei quirlige kleine Rüsselpersonen in dem Lebenshof eingezogen sind, auf dem wir mithelfen, die man sonst als s.g. „Kümmerer“ oder „Kümmerlinge“ einfach erschlagen hätte – die Schweinezüchter nennen das „Nottötung“.

Was muss ich tun, dass Menschen das Interesse aufbringen und den Mut haben, sich die Realität anzusehen? Verzweifelt, Maria

Danke an ARIWA, Danke an alle Tierfreunde, die Zeit und Mühe und teilweise Bedrohungen für Ihre wichtige Arbeit auf sich nehmen! Danke an jeden, der Schritte unternimmt, das gezeigte Leid zu minimieren und andere zu sensibilisieren!

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Die schamlosen Lügen von Funktionären der Fleischindustrie

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Millionen Ferkel werden umgebracht und weggeworfen, weil Menschen Fleisch essen. Anzeigen wegen der Tötungsmethode oder politische Debatten darum lenken davon ab, dass hier, nur, weil es zu teuer ist, die Kleinen aufzupäppeln, millionenfach getötet wird. Züchten mit dem Wissen, dass die Geboren zum Teil direkt getötet werden. Das ist einfach krank. (Jürgen Foß, Vorstandsmitglied ARIWA)


Tierquälerei in prominenten deutschen Schweineställen


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Für den Verzehr ihrer Körperteile werden um die 60 Millionen Schweine eingesperrt und umgebracht. In Deutschland. Pro Jahr. Die meisten dieser intelligenten sensiblen Vierbeiner vegetieren in Großmastbetrieben dahin, in denen sie sich kaum bewegen können und durch die Langeweile, die Bewegungsarmut und den Stress verrückt werden. Zu den dortigen Zuständen gibt es zwar Unmengen an Belegen, doch sie nutzen nichts. Die Zustände sind gesetzeskonform und werden auch gar nicht bestritten. Was bei „Haustieren“ als Tierquälerei geahndet würde, das gilt für „Nutztiere“ nicht. Wegen der laschen Bedingungen in Deutschland stehen hier auch Mastanlagen ausländischer Firmen. Wo es um Profit geht, bleibt die Menschlichkeit auf der Strecke – jedenfalls seitens Wirtschaft und Politik. Nur der Einzelne hat es in der Hand.

https://stefmarian.wordpress.com/2016/01/13/das-schweigen-der-ferkel/

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Gruß Hubert

 

Dienstag, 20. September 2016

Muslime richten Blutbad auf steirischer Weide an

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Welche Qualen dürfen einem Tier zugemutet werden, wenn es um Religionsfreiheit geht?

Wenn es um Tierquälereien geht ist endgültig Schluss mit Religionsfreiheit!

Hier ein erschreckender Bericht aus krone.at unter welchen Umständen Muslime Schafe in der Steiermark geschächtet haben.

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Foto: thinkstockphotos.de (Symbolbild)

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Muslime richten Blutbad auf steirischer Weide an

14.09.2016, 16:55

Auf der Weide lagen Köpfe, Kadaver, Felle, überall war Blut in der Oststeiermark haben Türken ein regelrechtes Massaker angerichtet. 79 Schafe wurden von ihnen geschächtet ohne Betäubung! Das ist in Österreich streng verboten.

Zumindest ein Täter wurde angezeigt, von Unrechtsbewusstsein fehlt aber jede Spur.

Die Gesetzeslage in Österreich ist eindeutig: Schächten ist verboten. Außer in dafür vorgesehenen Einrichtungen, wo dem Schnitt sofort die Betäubung folgt. In der Oststeiermark wurden 79 Schafe mit fünf Messern regelrecht niedergemetzelt. Ein Täter wurde ausgeforscht, weitere Erhebungen laufen.

 

„Wollte Kollegen einen Gefallen tun“

„Ich hab mir insgeheim schon gedacht, dass die ein paar Schafe schlachten, aber so viele, das hat mich selber schockiert“, sagt der Besitzer, der die Weide samt Unterstand zur Verfügung gestellt hat. „Einem türkischen Arbeitskollegen von mir, der gesagt hat, er braucht sie für einen Monat. Ich wollte ihm halt den Gefallen tun.“ Dann habe man ihn aber mit der Menge überrumpelt. Und auch damit, dass die Besitzer der insgesamt 131 Schafe allesamt selbst angereist waren, um ihre Tiere zu töten. „Das war ein Dilemma.“

Zum Glück ist das Tierdrama jemandem aufgefallen, der Hilfe holte. 52 Schafen wurde so das Leben gerettet, doch 79 sind tot.


Experten fordern politisches Statement

 

Wieder folgen nun Forderungen von Experten und Tierfreunden, dass dazu endlich ein unmissverständliches politisches Statement kommt. Denn unsere Gesetze sind einzuhalten. Und den Gerichten muss erlaubt werden, bei jeglichen Verstößen aus dem Vollen schöpfen zu dürfen!

Kommentar von „Krone“ Tierexpertin Maggie Entenfellner: Unsere Gesetze gelten für alle! Welche Qualen dürfen einem Tier zugemutet werden, wenn es um Religionsfreiheit geht? In Beantwortung dieser Frage wurde das Schächten, bei dem Tieren die Halsunterseite durchschnitten wird, in Österreich zusätzlich geregelt. Denn bei der Schächtung kann es oft Minuten dauern, bis der Tod eintritt. Immer wieder kommt es vor, dass die Tiere im Todeskampf wieder aufstehen, herumlaufen.

Deshalb schreibt bei uns das Gesetz vor, dass Tiere sofort nach dem Schnitt betäubt werden das alles natürlich nur von Fachkundigen. Was da in der Steiermark passiert ist, ist schlichtweg ein Skandal. Wir sind nicht mehr im Mittelalter, wo jeder ein Tier niedermetzeln kann. Ich erwarte, dass die Staatsanwaltschaft mit größter Härte in dieser Sache agiert!

14.09.2016, 16:55
Eva Stockner, Kronen Zeitung/krone.at
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Muslime richten Blutbad auf steirischer Weide an


Zusatz-Info: Zahlreiche illegale Schächtungen (von animal-spirit.at)

Überall medial „flach gehalten“ wird, daß wegen des muslimischen Bayram-Festes Diebstähle und illegales Schächten von Schafen offensichtlich massiv zunehmen. Bei der Deutschen Tagespost wurde einiges dazu veröffentlicht.

In diesem Zusammenhang sei George Orwell zitiert  „In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat.“

Siehe auch:

Polizei ermittelt: Tiere ohne Betäubung geschlachtet




Unerlaubtes Schächten im Lkr. Würzburg
Wie auf diesem Archiv-Foto aus Spanien sollen vier Männer im südlichen Landkreis Würzburg mehrere Tiere geschächtet haben – ohne Erlaubnis. Nun laufen Ermittlungen. Foto: F G Guerrero (EFE)

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Sie sollen im südlichen Landkreis Würzburg mehrere Tiere ohne Betäubung geschlachtet haben – jetzt laufen Ermittlungen gegen vier Männer im Alter von 22 bis 54 Jahren.

Polizei ermittelt: Tiere ohne Betäubung geschlachtet

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Gruß Hubert

 

Freitag, 2. September 2016

Gedanken zur Jagd und die „Experten“

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Animal-spirit.at nimmt in einem Newsletter die Jagd-„Experten“ aufs Korn. Wenn jemand behauptet, für etwas Experte zu sein, dann wird ihm meistens alles geglaubt, was er sagt. Die Jäger sind die denkbar schlechtesten, weil unobjektivsten „Experten“, wenn es um die Jagd geht.

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Gedanken zur Jagd

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Gedanken zur Jagd

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Interessanter Artikel auf Wildbeimwild.com:

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Es gibt Befürworter der Freizeitjagd, Gegner der Freizeitjagd und Leute, die nichts davon wissen und denen sie egal ist.

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Zu viele neigen dazu, sich den Argumenten der Freizeitjäger anzuschließen, sollte man sie nach ihrer Meinung fragen. Das liegt zum einen an der leider weit verbreiteten Expertengläubigkeit: Wenn jemand behauptet, für etwas Experte zu sein, dann wird ihm meistens alles geglaubt, was er sagt, und wer wäre ein größerer „Jagdexperte“ als ein Jäger? Zum anderen gibt es eine Jahrhunderte lange Jägerpropaganda, die z. B. den harmlosen Wolf als böse, reißende Bestie, den Jäger aber als braven und tapferen Mann darstellt, der das kleine Rotkäppchen vor der Bestie beschützt. Dazu kommen die neuzeitlichen Märchen vom Jäger als Naturschützer, Heger und Pfleger der Wälder und ihrer Bewohner. Welcher Hundebesitzer kennt nicht die von Jägern aufgestellten Schilder, daß Hunde im Wald anzuleinen seien, damit sie nicht die abgebildeten Kitze reißen, die bösen Hunde.

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Daß diese Kitze irgendwann selbst zur Zielscheibe des „Schützers“ werden, wird wohlweislich verschwiegen, so wie alle negativen Aspekte der Jagd verschwiegen werden. Positive Aspekte werden grundsätzlich stark hervorgehoben, während negative Aspekte heruntergespielt, als notwendiges Übel beschrieben oder im Extremfall zu etwas Positivem umgedeutet werden. Kommt etwas davon an die Öffentlichkeit, wird es grundsätzlich als bedauerlicher Einzelfall dargestellt, der „zu Unrecht ein schlechtes Licht auf die Jägerschaft wirft“. Meistens in einem weinerlich-beleidigten Tonfall, weil man ja sonst so viel für Natur, Umwelt und Tierschutz tut.

Lesen Sie den ganzen Artikel sowie die ausführliche Widerlegung der häufigsten Jäger-Argumente HIER

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Gruß Hubert

 

Dienstag, 30. August 2016


Am Beispiel der Kühe sieht man wie sehr der Schein trügen kann. Zum Teil werden auch Kuhkinder zu den illegalen Schlachthöfen gebracht. Also nichts mit heiligen Kühen in Indien, die wie im Paradies leben. Es gibt Riesenleid für Kühe in Indien.

Hier ein Bericht von netap.ch

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Indiens Kühe – heilig und gequält

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Kuehe-Indien

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Wenn man an indische Tiere denkt, dann fällt einem oft als erstes die Kuh ein – die heilige Kuh. Und man denkt, dass die Kühe in Indien sicher ein tolles Leben haben, als heilige Tiere.

Doch weit gefehlt. Kühe, Rinder, Kälber – sie sind nur für einen Teil der Bevölkerung heilig. Für viele andere gehören sie genauso zu den Nutztieren, wie sie es für den grössten Teil der Weltbevölkerung tun. Sie werden genutzt, missbraucht, gequält und getötet.


Das Leid der Kühe in Indien ist riesig.

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Ausgangslage

Aufgrund seiner Religion hat Indien eigentlich ein sehr gutes Tierschutzgesetz. So gibt es u.a. den Prevention of Cruelty to Animals Act (PCA), der z.B. strikte Vorschriften betreffend Tiertransporten vorsieht. Jede Verletzung dieser Regeln ist illegal. Unter dem PCA kann jedes misshandelte Tier umgehend beschlagnahmt werden.

In der Region Andhra Pradesh, in der VSPCA und NetAP aktiv sind, dürfen keine Kühe, Büffel oder Kälber geschlachtet werden, es sei denn, es handelt sich um männliche Tiere, die über 16 Jahre alt sind und keine Arbeit mehr verrichten können. Geschlachtet werden dürften somit nur ältere“unproduktive“ Bullen (Cow Prohibition Act). Eine solche Schlachtung müsste zudem durch das Amt autorisiert werden. Aber es gibt zu wenig Leute, die das kontrollieren können. Alle anderen Kühe dürften von Gesetzes wegen nicht geschlachtet werden, also auch nicht die männlichen Kälber.

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Das Gesetz verbietet in vielen Gemeinden auch das Streunen der Kühe auf den Strassen. Sie müssten in eingezäunten Bereichen oder Gebäuden gehalten werden. Einige Gemeinden haben Einsatztruppen, die solche Tiere konfiszieren. Die Tiere müssen dann vom Eigentümer wieder ausgelöst werden und es wird eine hohe Busse fällig. Gründe für ein Verbot sind hier v.a. das Verursachen von Strassenverkehrsproblemen und die Ausrutschgefahr für Menschen auf dem schlüpfrigen Dung. In Nordindien ist das Problem der streunenden Kühe offenbar noch grösser, da die Religion ernster genommen wird und so die Kuh mehr Rechte hat, also sich auch frei bewegen darf. Im Süden und Osten ist man nicht so strikt und kann deshalb auch verbieten, die Kühe auf den Strassen frei streunen zu lassen.

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Probleme und Lösungsansätze

Das Kuhleid ist allgegenwärtig. Folgende Hauptprobleme im Zusammenhang mit Kühen haben wir eruiert und wir versuchen hierfür nachhaltige Lösungen zu erarbeiten:

Ältere bzw. ausgediente Kühe, welche nicht mehr genügend Milch geben bzw. Kälber gebären, und Bullen, die nicht mehr zur Arbeit eingesetzt werden können: Diese werden in der Regel der Schlachtung zugeführt. Die Tiere leiden sowohl auf den Transporten als auch bei der Schlachtung unsägliche Qualen, weil diese tierquälerisch durchgeführt werden (vgl. Rubrik Schlachttransporte„). Vermehrte Kontrollen wären dringend notwendig.


Eng zusammengepfercht werden die Tiere in die illegalen Schlachthöfe gefahren. Es gibt kaum Kontrollen.

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kuhtransport-indien Kuhtransport Indien Kuhtransport Indien

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Männliche Kälber: Diese Tiere werden mangels Milchproduktion als minderwertig erachtet und der Schlachtung zugeführt bzw. durch eine Spende an die Kirche oder den Tempel ihrer „entledigt“. Das Gesetz würde zwar eine Schlachtung verbieten, dennoch werden die „gespendeten“ Kälber in der Regel sofort der Schlachtung zugeführt, weil die Tempel keine geeigneten Kuhheime besitzen. Viele der Besitzer, denen die Kühe vordergründig heilig sind, schieben so die Verantwortung mit der Ausrede von sich, sie hätten davon nichts gewusst. Auch hier wären Aufklärung und Kontrollen notwendig.

  Männliche Kälber werden feierlich geschmückt und die unzähligen Stufen zum Tempel hoch getrieben. Einige brechen sich die Beine oder kollabieren, weil der Weg zu anstrengend ist. Hinter dem Tempel warten die Lastwagen, die die Kuhkinder zu den illegalen Schlachthöfen bringen.
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Streunende Kühe: Werden die oben erwähnten Kühe, Bullen oder Kälber nicht geschlachtet oder z.B. einem Tempel gespendet, werden sie auf der Strasse ausgesetzt. Das führt dazu, dass die Tiere verhungern, an Krankheiten eingehen oder an falscher Ernährung sterben, weil sie insbesondere jede Menge Plastik fressen. Bei letzteren kann das zum Verschluss oder zur Verletzung des Magens und so letztendlich zu einem qualvollen Tod führen. 60 beschlagnahmte Kühe haben wir im Frühjahr 2012 durch die Finanzierung von Notoperationen vor diesem qualvollen „Plastiktod“ gerettet. Sie geniessen nun ihr Leben im sicheren Bereich des VSPCA Tierheims und kommen nie mehr mit Plastik in Berührung. Je nach Bezirk ist es generell verboten, Kühe auf der Strasse unkontrolliert umher laufen zu lassen. Hier wären Alternativen gefragt und ein generelles Plastikverbot zu erwirken, wie es auch schon in anderen Regionen durchgesetzt wurde.

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Plastik ist allgegenwärtig. Futter ist rar. Die Tiere fressen das ungeniessbare Zeug oft unbewusst und gehen irgendwann qualvoll daran ein.  

Ein Lösungsansatz, der das Übel bereits an der Wurzel packt, besteht darin, eine sinnvolle Alternative auch für diese Tiere anbieten zu können. So kann dem Eigentümer gezeigt werden, dass diese „nutzlosen“ Tiere durchaus auch ihren Wert für ihn haben können. Deshalb baut VSPCA die Kindness Farm als Vorzeigebetrieb und Prototyp eines neuen Bauernhofes (vgl. Kindness Farm).

Hier geht es insbesondere darum, den Nutzen und Wert von Kuhdung und –urin aufzuzeigen: Mit Kuhdung können Dünger (Trocknung bzw. Kompostierung hilft beim Anbau von Lebensmitteln oder als Feueranzünder) und Energie (Biogasanlage hilft beim Kochen) sowie mit Urin Medikamente produziert werden.

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Bezüglich Transport und Schlachtung sind verstärkte Kontrollen durchzuführen. Hierzu verweisen wir auf die separate Rubrik „Schlachttransporte„.

VSPCA beherbergt über 1000 Kühe, welche vor illegalen Schlachtungen bewahrt, bei Kontrollen von Tiertransporten beschlagnahmt oder einfach durch die Eigentümer an VSPCA übergeben wurden. Unser Partner hat die polizeiliche Autoriät um Tiere beschlagnahmen zu können. Allerdings hat er kaum mehr Kapazität, um weitere Kühe aufzunehmen, weshalb auch vermehrte Kontrollen unterbleiben müssen. Umso wichtiger sind nachhaltige Lösungen zur Beseitigung dieser Probleme.

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Indiens Kühe – heilig und gequält

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Gruß Hubert

Sonntag, 28. August 2016

Kleve – Kätzchen mit Armbrustpfeil getötet

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Es ist kaum zu glauben, wie krank und sadistisch manche Menschen sein müssen um Tieren so ein Leid anzutun und sie absichtlich töten wollen. Was mich aber besonders ärgert ist der Umstand, dass die Rechtssprechung Tiere als Sachen sieht und die Strafe, wenn man solcher Monster habhaft werden kann, lächerlich gering ist und null abschreckende Wirkung hat. Was ja der Sinn einer Strafe sein muss. Am besten wäre es wohl die Sache selbst in die Hand zu nehmen, wenn man den Täter kennen würde. Man muss sich wieder einmal schämen der Dornenkrone der Schöpfung anzugehören.
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©  privat In der Tierärztlichen Klinik für Kleintiere wurde vergebens versucht, das Leben der Katze zu retten.
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In Kleve hatte ein Anwohner das Haustier unter seinem Auto entdeckt: Im Körper der Katze steckte ein Pfeil. Eine Notoperation half nicht mehr.

Die Dunkelheit war bereits über Kleve hereingebrochen als der Mann eine Katze entdeckte, die sich unter seinem Auto versteckte. Das Tier versuchte wegzulaufen, kam aber nicht von der Stelle. Denn in der Katze steckte ein Pfeil. Wie lange schon, das weiß niemand.

 

Der Klever, der an der Dehlerstraße wohnt, rief direkt Ralf Seeger an. Der 53-Jährige ehemalige erfolgreiche Kampfsportler ist seit Jahren ein engagierter Tierschützer. Er wohnt in Kranenburg und kam mitten in der Nacht in der Dehlerstraße an. „Das Tier hatte unendliche Schmerzen. Mit einer Armbrust wurde der 16 Zentimeter lange Pfeil abgeschossen“, wusste Seeger schon vor Ort. Ein paar Minuten später erreichte er die Tierklinik am Forstgarten. Nach einer Röntgenaufnahme wurde ein Ultraschall gemacht und eine Not-Operation eingeleitet, die nicht mehr half. Das Tier musste eingeschläfert werden. Tierärztin Dr. Anne Kleideiter sagte: „Wer so etwas tut, muss krank sein. Die Hauptschlagader wurde getroffen. Das Tier ist verblutet.“

 

Die Katze war gut gepflegt und genährt. Nach Ansicht der Ärztin hatte sie ein Zuhause. Noch in der Praxis wurde recherchiert, mit welcher Armbrust geschossen wurde. Es handelt sich um eine Pistolenarmbrust, die dem Waffengesetz unterliegt. Jetzt wurde ermittelt, wem die Katze gehört. Einer Familie, die auf der Triftstraße wohnt, ganz in der Nähe der Dehlerstraße. Jasmin (57) und Hans (57) Abels waren geschockt, als sie erfuhren, was mit ihrer ihrem „Puma“ passiert ist. „Er wurde bestialisch abgeschossen. Wir sind unendlich traurig“, sagt die 57-Jährige. Mehr als acht Jahre gehörte Puma zu den Abels, jetzt bleibt ihnen nur noch ihre Kater „Bruce“. Doch auch der war bereits von einem Armbrustpfeil verletzt worden. Im April war Bruce mit einem Loch in der Pfote nach Hause gekommen. Tage später fand Hans Abel dann das Geschoss unter einer Hecke. Es war dieselbe Pfeilsorte, mit der jetzt „Puma“ erlegt wurde.

 

Hans Abels hat Anzeige bei der Polizei Anzeige erstattet. Die bestätigte Polizeisprecher Michael Ermers:

 

„Es handelt sich bei Tieren um eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und um eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz.“

 

Ralf Seeger war noch lange nach dem Vorfall völlig aufgewühlt. „Das hat mich mitgenommen. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen.“ Der 53-Jährige will unbedingt den Täter finden.

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Kleve – Kätzchen mit Armbrustpfeil getötet

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Gruß Hubert

Samstag, 4. Juni 2016

Mir sind die Tiere lieber als die Menschen

Ich kann da  nur den Argumenten von Helmut F. Kaplan zustimmen.

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Bei vielen Berufen gibt es Dinge, die man auf keinen Fall sagen darf, Aussagen, mit denen man sich quasi das eigene Grab schaufelt. Etwa, wenn ein Poltiker sagt, daß er seine Wähler für Idioten hält oder ein Arzt bekennt, daß ihm die Gesundheit seiner Patienten egal ist. Beim „Beruf“ Tierschützer oder Tierrechtler besteht diese „Todsünde“ im Bekenntnis: Mir sind die Tiere lieber als die Menschen. Im folgenden möchte ich zeigen, daß diese Aussage durchaus sachlich berechtigt sein kann – ganz abgesehen davon, daß jeder, sollte man meinen, sympathisch finden darf, wen er will.

Die übliche allgemeine und automatische Empörung über die Aussage, daß einem Tiere lieber als Menschen seien, ist sachlich schon deshalb unsinnig, weil es ja durchaus so sein könnte, daß der „Bekanntenkreis“ des Betreffenden eben aus „besonders sympathischen Tieren“ und „besonders unsympathischen Menschen“ besteht – kein Mensch kennt schließlich alle Tiere und alle Menschen. Freilich hat die hysterische allgemeine Empörung über jemandes Aussage, ihm seien die Tiere lieber als die Menschen, schon ihre Berechtigung. 

 

Es wird nämlich als ganz selbstverständlich unterstellt, daß JEDER MENSCH moralisch wertvoller sei als JEDES TIER, daß auch der „schlechteste Mensch“ noch viel wertvoller sei als das „beste Tier“.

Nun sollte es bei so starken Behauptungen schon erlaubt sein, nach Gründen zu fragen. Wer dies allerdings hier tut, wird feststellen, daß man Begründungen in dieser Frage nicht nur für unnötig hält, sondern schon das bloße Fragen nach Gründen als quasi unsittlich betrachtet. Mehr noch: Nach Gründen für die menschliche Höherwertigkeit zu fragen, wird geradezu als gefährlicher Angriff auf die Gesellschaft angesehen – oder als Zeichen völliger geistiger Verwirrtheit.

Läßt man sich gnadenhalber und widerwillig dann doch zu Begründungen herbei, 

bestehen diese meist aus Verweisen auf dubiose Glaubenssätze wie etwa die von der Gottesebenbildlichkeit oder unsterblichen Seele des Menschen. Daß SOLCHE Begründungen außerhalb kirchlicher Räume in pluralistischen, säkularen Gesellschaften kein Gewicht haben, sollte nicht weiter erläutert werden müssen.

 

Betrachten wir schließlich mögliche faktische Gründe für die allgemeine moralische Höherwertigkeit des Menschen, kommen wir rasch zum Ergebnis: Es gibt keine. Denn kein Merkmal, das von irgendjemandem als moralisch relevant angesehen wird – etwa Bewußtsein, Selbstbewußtsein, Rationalität oder Autonomie -, verläuft entlang der Speziesgrenze Menschen – Tiere. Mehr noch: Bei vielen Menschen sind diese Merkmale SCHWÄCHER ausgeprägt als bei vielen Tieren, viele geistig behinderte oder senile Menschen und alle kleinen Kinder befinden sich auf einem deutlich niedrigeren Niveau als viele Tiere.

Abgesehen davon, daß man, wie gesagt, eigentlich lieber mögen dürfen sollte, wen man will und warum man will, kann es also durchaus auch sachliche, „objektive“ Gründe für das Liebermögen von Tieren geben. Etwa, wenn man einen intelligenten, unternehmungslustigen, treuen Hund lieber mag als einen völlig apathischen vor sich hindämmernden Senilen.

Schließlich werden selbst eingefleischte Menschen-Fans einräumen, daß es auch viele üble Vertreter ihrer Spezies gibt. Ganz abgesehen von Hitler, Stalin & Co kennt jeder aus eigener Erfahrung Zeitgenossen, die er weniger mag – und bei denen es dafür gute Gründe gibt. Müssen uns wirklich alle Egoisten, Lügner, Verräter und Verbrecher lieber sein als jedes Tier?

 

„Aber Menschen sind moralfähig, sie können zwischen Gut und Böse unterscheiden!“ Erstens ist auch die Moralfähigkeit kein Merkmal, daß nur bei Menschen (geschweige denn bei allen) und bei keinen Tieren anzutreffen wäre. Zweitens gibt es Menschen, bei denen die Moralfähigkeit weniger ausgeprägt ist als bei manchen Tieren. Und drittens ist die bloße Fähigkeit, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, ja noch kein Verdienst. Verdient macht sich jemand erst, wenn er diese Fähigkeit auch positiv nützt, sprich: sich für das Gute entscheidet. Andererseits beinhaltet die Moralfähigkeit die Gefahr, moralisch zu scheitern, sprich: sich für das Böse zu entscheiden.

Nun ist es wohl nicht völlig unsinnig oder unverständlich, wenn einem jemand, der sich jenseits der Kategorien Gut und Böse befindet, lieber ist als jemand, der zwischen Gut und Böse wählen kann, sich aber für das Böse entscheidet. Daß letzteres beim Menschen keine Seltenheit ist, wird niemand bei Sinnen bezweifeln.

© Helmut F. Kaplan
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Mir sind die Tiere lieber als die Menschen

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Gruß Hubert

Samstag, 14. Mai 2016

Mit Plutarch und “Leichenschmaus“ für die Rechte der Tiere

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Helmut F. Kaplan im Interview

Denn die Schimäre einer moralischen Kluft zwischen Menschen und Tieren, die immer noch in der Ethik herrscht, habe vor allem religiöse Ursachen: “Zum Beispiel den Glauben, dass nur der Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen sei und nur er eine unsterbliche Seele habe. Würden wir endlich ernst nehmen, was wir seit Darwin wissen – dass es EINE Evolution ALLEN Lebens gab und gibt –, würde diese Kluft verschwinden, und wir würden unsere moralische Verantwortung auch gegenüber Tieren erkennen.“

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Mit Plutarch und “Leichenschmaus“ für die Rechte der Tiere Der österreichische Philosoph Helmut F. Kaplan vertritt einen konsequent ethisch begründeten Vegetarismus Weihnachten ist ihm ein Gräuel, die Befreiung der Tiere sieht er als die logische Fortsetzung der Sklavenbefreiung, und den Fleischverzehr nennt er “Leichenschmaus“. So lautet auch der Titel seines populärsten Buches, das die Zeitschrift “Focus“ als “Bibel der Radikalvegetarier und Tierbefreier“ bezeichnete. Der Autor, der österreichische Philosoph Helmut F. Kaplan, ist der bekannteste Theoretiker der Tierrechtsbewegung im deutschsprachigen Raum.

 

“Unerträgliche, unübertroffene, grauenvolle Verlogenheit.“ So sieht Helmut F. Kaplan Weihnachten, das in unserem “christlichen Abendland“ als schönstes Fest des Jahres gilt. Auf die Frage, ob diese Häufung negativer Superlative nicht sehr übertrieben sei, begründet der 54-jährige Österreicher im Gespräch diese irritierende Charakterisierung: “Im Gegenteil, der Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit kann mit Worten kaum drastisch genug ausgedrückt werden: Es wird gefeiert, gesungen, man ist zu Tränen gerührt – und das bei einem Fest, das alljährlich für Millionen nicht menschlicher Kreaturen ein Massaker bedeutet. Auf der einen Seite das Gerede von Liebe und Vergebung, auf der anderen Seite das Gemetzel in den Schlachthöfen.“

 

Die Lösung dieses Widerspruchs und damit die Auflösung solcher nicht nur weihnachtlichen Verlogenheit befindet sich für Kaplan buchstäblich vor unserer Nase – auf dem Teller. Er verweist auf den griechischen Philosophen Plutarch, der bereits vor über zweitausend Jahren schrieb:

“Für einen Bissen Fleisch nehmen wir einem Tier die Sonne und das Licht und das bisschen Leben und Zeit, an dem sich zu erfreuen seine Bestimmung gewesen wäre.“

 

Fleischverzicht mit 11 Jahren

Als sich der Salzburger 1963 entschloss, fortan kein Fleisch mehr zu essen, waren ihm weder Plutarch noch andere Geistesgrößen ein Begriff. Es gab auch kein Schlüsselerlebnis für diese Zäsur. Der 11-jährige Junge hatte einfach genug vom Anblick der blutigen Auslagen in den Metzgerläden, der zerstückelten Kreaturen in den Fleischregalen, der mit Eis beschütteten toten Fische in den Lebensmittelgeschäften.

Dem vor allem emotional begründeten Entschluss, nicht mehr mitschuldig sein zu wollen am millionenfachen Töten von Tieren, folgte die Suche nach den richtigen Argumenten. Sie war später maßgeblich für Kaplans Entscheidung, ab 1975 Psychologie und Philosophie an der Universität Salzburg zu studieren. Mit einer Arbeit zu Freuds Psychoanalyse promovierte er dort zum Doktor der Philosophie.

 

Mitte der 80er Jahre begann Kaplans intensive Beschäftigung mit der Philosophie der Tierrechtsbewegung. Österreich und die anderen deutschsprachigen Staaten waren damals Entwicklungsländer, was die Bewertung und Behandlung von Tieren betraf. Dagegen hatten sich im englischsprachigen Raum in dieser Hinsicht bereits revolutionäre Veränderungen vollzogen. Der traditionelle Tierschutz war durch eine Tierrechtsbewegung ergänzt worden, die einen kompromisslosen, ethisch begründeten Vegetarismus propagierte. Ihren führenden Theoretiker hatte sie in dem australischen Philosophen Peter Singer gefunden, dessen 1975 erschienenes Buch “Animal Liberation“ (Befreiung der Tiere) zum Gründungsdokument der Tierrechtsphilosophie wurde. Da war es nahe liegend, dass Helmut Kaplan sein Philosophiestudium 1987 mit einer Arbeit zu “Peter Singers Philosophie des Vegetarismus“ abschloss.

 

Ein Klassiker – sogar in Japan

 

Von nun an hatte die deutschsprachige Tierrechtsszene ihren eigenen Theoretiker, der mit bislang rund einem Dutzend Büchern (zuletzt erschienen: “Der Verrat des Menschen an den Tieren“), zahllosen anderweitigen Publikationen sowie öffentlichen Auftritten wie kein Zweiter die Debatte um Tierschutz, Tierrechte und Vegetarismus prägt. 1993 erschien bei Rowohlt sein Buch “Leichenschmaus – Ethische Gründe für eine vegetarische Ernährung“. Längst ein Klassiker, der sogar ins Japanische übersetzt wurde. Den vom “Focus“ geprägten Begriff “Bibel“ mag Kaplan allerdings weniger. Nicht unbedingt aus persönlicher Bescheidenheit (Wer liest oder hört derlei nicht gern?).

 

Doch ihm geht es ja gerade um die Verbannung alles Religiösen und religiös Verbrämten aus der Ethik. “Religiöse Überzeugungen sind private Glaubenshaltungen“, erklärt Kaplan. “Tierrechte aber sind – ebenso wie Menschenrechte – allgemeinverbindliche Moral-, Rechts- und Gerechtigkeitspositionen.“

 Daher seien alle strikten Verknüpfungen von Tier- oder Menschenrechten mit bestimmten religiösen Vorstellungen unsinnig. Was übrigens auch umgekehrt gelte.

 

Denn die Schimäre einer moralischen Kluft zwischen Menschen und Tieren, die immer noch in der Ethik herrscht, habe vor allem religiöse Ursachen: “Zum Beispiel den Glauben, dass nur der Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen sei und nur er eine unsterbliche Seele habe. Würden wir endlich ernst nehmen, was wir seit Darwin wissen – dass es EINE Evolution ALLEN Lebens gab und gibt –, würde diese Kluft verschwinden, und wir würden unsere moralische Verantwortung auch gegenüber Tieren erkennen.“

 

Diese Verantwortung muss für Kaplan darin münden, den Tieren Rechte zuzubilligen. Doch was sind eigentlich “Tierrechte“? “Es geht vor allem um das Recht auf Leben, um das Recht auf physische Unversehrtheit und um das Recht auf Freiheit von Schmerz und Leid – jedenfalls, so weit das von uns Menschen abhängt. Das bedeutet:

Wenn wir wissen, dass Tiere leiden, sollten wir Leiden verhindern. Und wo wir nicht sicher sind, ob Tiere leiden, sollten wir möglicherweise Leiden verursachende Handlungen unterlassen. Leider sind solche Erwägungen reine Theorie – weil wir in der Praxis selbst Tiere mit erwiesener größter Leidensfähigkeit behandeln, als wären sie leblose Gegenstände. Verwiesen sei nur darauf, wie in Schlachthöfen etwa mit Rindern oder Schweinen umgegangen wird!“

 

Einst die Sklaven – heute die Tiere

Helmut Kaplan sieht sowohl Menschen- wie Tierrechte als “ethisch begründete Rechte, die vor allem kulturellen Ursprungs sind“. Schließlich hätten wir uns im Laufe unserer Entwicklung dafür entschieden, allen Menschen grundlegende Rechte zuzugestehen. Und Kaplan erinnert: “Das war bekanntlich nicht immer so – siehe etwa die Sklaverei oder die Frauendiskriminierung. Und die Tierrechtsbewegung ist die logische und notwendige Fortsetzung anderer Befreiungsbewegungen, wie eben der Befreiung der Sklaven, des Kampfes gegen Rassismus oder für die Emanzipation der Frauen.“

Diese Einbeziehung nicht menschlicher Lebewesen ist das eigentlich Revolutionäre an der von Kaplan und anderen vertretenen Ethik. Galt es doch bis in die 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts als Konsens unter den Philosophen, dass ausschließlich der Mensch legitimes Subjekt der Ethik ist.

 

Dennoch will Kaplan nicht von einer “neuen“ Ethik sprechen: “Wir brauchen überhaupt keine neue Ethik, wir müssen lediglich die vorhandene Ethik konsequent zu Ende denken. Und vor allem anwenden!“

Das entscheidende Kriterium dabei sieht der Salzburger Philosoph in der Leidensfähigkeit. “Wenn wir wollen, wissen wir sehr genau, wie Tiere behandelt werden möchten. Dazu brauchen wir uns nur ehrlich und ernsthaft in deren Situation zu versetzen, um uns dann zu fragen, wie wir an ihrer Stelle behandelt werden möchten. Das wird uns in den allermeisten Fällen, etwa bei Tieren im Schlachthof oder im Versuchslabor, überhaupt nicht schwerfallen. Im Gegenteil: Unser moralisches Problem wird vielmehr meistens sein, dass wir uns so leicht in ihre Lage versetzen können!“

 

Der für Kaplan einzige wirkliche Ausweg aus diesem moralischen Konflikt (Biofleisch aus so genannter artgerechter Haltung ist für ihn nur eine “Notlösung“): Verzicht auf Fleisch und möglichst auch alle anderen Produkte vom Tier, also vegane Ernährung.

Doch ungeachtet dieser radikalen Forderung ist der Österreicher Realist genug, der Entwicklung und vor allem den Menschen Zeit zu geben: “Wenn jemand, der bis jetzt zwanzig Prozent vegane Lebensmittel gegessen hat, nunmehr vierzig Prozent solcher Lebensmittel isst, so ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn ein Fleischesser zum Vegetarier wird, so ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn ein Fleischesser, der bisher zehn Wurstsemmeln pro Woche gegessen hat, nur noch fünf isst, so ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Und wenn jemand, der noch nie über Tierrechte nachgedacht hat, beginnt, sich darüber Gedanken zu machen, so ist das ein Schritt in die richtige Richtung.“

Von Ingolf Bossenz

Mit Plutarch und “Leichenschmaus“ für die Rechte der Tiere

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Gruß Hubert

 

Dienstag, 10. Mai 2016

Eine Schande für die Menschlichkeit

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Der Vergleich ist da (mit den KZs) – ob ich es will, oder nicht. Ihre Augen, wenn sie durch die Spalten der Transporter blicken, drücken Empfindungen aus, die genauso von uns Menschen Besitz ergreifen würden: Verzweiflung, Unverständnis, Panik, Verwirrung, furchtbare Angst vor diesem Grauen, das sie erwartet. Sie spüren es. Der Nobelpreisträger Isaac Bashevis Singer, selbst ein Jude und Überlebender des Nationalsozialismus sagte einmal: „Für die Tiere ist jeder Mensch ein Nazi – für die Tiere ist jeden Tag Treblinka.“

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(c) Foto Daniela Böhm

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Redebeitrag am 5.12.2015 bei der Weihnachtsmahnwache am Odeonsplatz in München

„Das habe ich nicht gewusst“, kann heute kaum noch jemand sagen, wenn es um das Milliardenfache Leiden der Tiere geht. Ob es die Massentierhaltung ist, die Überfischung der Meere, ob es Tierversuche sind, das Töten von Tieren für die Pelzindustrie und vieles, vieles mehr – in allen Medien wird über die Qualen der Tiere berichtet. Fast jeder findet es furchtbar, aber im Verhältnis zu ihrem immensen Leid, entschließen sich wenige Menschen, entscheidende Schritte zu tun und zu handeln.

Was der Mensch heutzutage den Tieren antut, kann mit keinerlei Argumenten mehr gerechtfertigt werden. Es gibt keine Rechtfertigung für Qual, Leid, Missbrauch und gewaltsamen Tod. Und es gibt keine Wiedergutmachung. Wiedergutmachung gibt es nur an den Lebenden.
Der Holocaust Vergleich ist umstritten, auch in der Tierrechtsbewegung. Das hat seinen guten Grund, denn die Gräueltaten der Nationalsozialisten sind unvergleichbar in ihrer abgrundtiefen und grausamen Verachtung gegenüber anderen Ethnien. Und ich schäme mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich höre, dass es in diesem Land nach wie vor Menschen gibt, die aus der Vergangenheit nichts gelernt haben.

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Aber, und ich sage das mit allem gebührenden Respekt und tiefstem Mitgefühl gegenüber den Opfern des Holocaust: Ich komme nicht umhin an KZs zu denken, wenn ich die Lastwagen mit den Schweinen und Rindern bei den Mahnwachen am Münchner Schlachthof einfahren sehe. Der Vergleich ist da – ob ich es will, oder nicht. Ihre Augen, wenn sie durch die Spalten der Transporter blicken, drücken Empfindungen aus, die genauso von uns Menschen Besitz ergreifen würden: Verzweiflung, Unverständnis, Panik, Verwirrung, furchtbare Angst vor diesem Grauen, das sie erwartet.Sie spüren es. Der Nobelpreisträger Isaac Bashevis Singer, selbst ein Jude und Überlebender des Nationalsozialismus sagte einmal: „Für die Tiere ist jeder Mensch ein Nazi – für die Tiere ist jeden Tag Treblinka.“

 

(c) Foto Silke Huber(c) Foto Silke Huber

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Allein in Deutschland werden schätzungsweise jedes Jahr 50 Millionen Küken vergast oder geschreddert, weil sie männlich und dadurch für die Eierindustrie wertlos sind. (Quelle PETA.e.V. Stand Feb. 2015) Eines der vielen Verbrechen, das mit dem gnadenlosen Kapitalismus des Menschen und seinem vermeintlich unvermeidbarem Verzicht auf Fleisch gerechtfertigt wird. Ein Verbrechen bleibt aber ein Verbrechen, auch wenn die Schreie der Opfer nicht gehört werden und sie noch nicht als solche anerkannt sind.

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Das Wort Mord an den Tieren nehmen all jene, die ihn billigen, natürlich nicht in den Mund. Das haben wir hierzulande der katholischen Kirche zu verdanken, die das fünfte Gebot ausschließlich auf den Menschen bezieht, und einem sogenannten Tierschutzgesetz, dem die wichtigste Grundlage fehlt: Das Recht auf Leben.


Und was ist das für ein Tierschutzgesetz, das zu oft nicht eingehalten wird, wie es die vielen Schlachthausskandale beweisen? Schlachthöfe sind nicht nur Orte des Todes, sondern auch des grauenvollsten Missbrauchs. Aus reiner Gier einer subventionierten und gnadenlosen Fleischindustrie, die mafiöse Strukturen und Verstrickungen aufweist, werden im Akkord Tiere geschlachtet, oft genug mangelnd oder fehlbetäubt und schon vorher misshandelt. Es werden mehr Tiere geschlachtet, als Nachfrage vorhanden ist, und ihre Leichenteile deshalb in alle Welt verschickt oder in riesigen Kühlhallen gelagert, um eines Tages zum Dumpingpreis auf den Markt geworfen zu werden. Es ist ein durch und durch krankes und perverses System.

Die Dunkelziffer der trächtig geschlachteten Kühe ist enorm hoch. Um mehr Geld zu bekommen, denn der Preis rechnet sich nach Gewicht, oder um sich die Untersuchung zu sparen, schicken Betriebe sehr oft ihre trächtigen, manchmal sogar hochträchtigen Kühe in den Tod. Das ungeborene Wesen muss die Todesangst und Verzweiflung und schließlich den Tod seiner Mutter miterleben, bevor es in ihrem Leib qualvoll erstickt. Eine halbe Stunde dauert dieses Ersticken. Es gibt ein Grauen, für das es keine Worte gibt – ein Grauen, das unbeschreibbar ist, fast möchte ich sagen, unvorstellbar. Aber es passiert hier, auch am Münchner Schlachthof, inmitten dieser Stadt, die sich Weltstadt mit Herz nennt.
Für viele Menschen ist ein Tier weit weniger wert als eine Sache. Das neue Smartphone wird gehegt und gepflegt, wehe es fällt herunter und geht kaputt.
Aber ein Tier? Das ist ja nur ein Tier – ein Nutztier. Dieser vom Mensch erfundene Begriff soll das Töten rechtfertigen und degradiert ein Lebewesen zu einem Gegenstand, den er gebrauchen kann. Nur dass Gegenstände oft genug besser behandelt werden als Tiere.

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Das ist eine Schande für die Menschlichkeit.


(c) Foto Silke Huber(c) Foto Silke Huber

 

Die Fleischindustrie tötet nicht nur Abermilliarden von Tieren, sondern unseren Planeten gleich mit dazu. Ein Kollateralschaden halt – wie im Krieg. Und wie im Krieg wird er wissentlich in Kauf genommen – von der Fleischindustrie und der Politik. Der Ruf nach artgerechter Tierhaltung ist nichts weiter als ein erbärmlicher Versuch, das Gewissen zu beruhigen – kein Bauer oder Fleischkonsument streichelt ein Tier zu Tode. Die sogenannte artgerechte Tierhaltung ist nichts anderes als eine artgerechte Gefangenschaft bis zum gewaltsamen Tod durch Menschenhand.

Es grenzt nicht nur an Irrsinn, sondern es ist Irrsinn: Auf der einen Seite gibt es unzählige Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind – womit wiederum Zoos die Gefangenschaft von Tieren rechtfertigen – und andererseits werden bestimmte Tiere vom Menschen wie am Fließband produziert und durch die damit verbundene Futtermittelindustrie Lebensraum bedrohter Arten zerstört.
Kein Tierleid ist ethisch vertretbar. Es gibt gibt genügend Möglichkeiten, sich tierleidfrei warm zu halten und ausreichend tierleidfreie Nahrungsmittel. Diese Aufzählung lässt sich weiter fortsetzen, wenn es darum geht, Tiere nicht für den Menschen leiden zu lassen.
Denn das Leid der Tiere ist ein Fakt und jeder von uns hat die Macht und mittlerweile auch die Pflicht, etwas zu verändern. Das Sterben dieses Planeten, der unser aller Grundlage ist, ist ebenso ein Fakt – die Massentierhaltung, welche die Natur zerstört, unvorstellbare Ressourcen verbraucht und auch für den Hunger in den ärmeren Ländern verantwortlich ist, ist keine Einbildung von ein paar verrückten Veganern, sondern mittlerweile eine anerkannte Tatsache.

Jeder Einzelne von uns kann ein Licht für die Tiere sein, das die Dunkelheit erhellt. Jeder Einzelne trägt selbst die Verantwortung, nicht Politiker oder Konzerne. Und jeder Einzelne von uns entscheidet über Leben und Tod jener Mitbewohner dieses Planeten, die schon lange vor uns da waren und das gleiche naturgegebene Recht auf Leben haben wie wir Menschen. 

 

(c) Foto Daniela Böhm
(c) Foto Daniela Böhm
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Eine Schande für die Menschlichkeit

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Gruß Hubert

 

Montag, 9. Mai 2016

Die letzte Bitte

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 Augen zu und durch, oder?

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Das macht gierigen, egoistischen und auf fragwürdigen Genuss bedachten Menschen ja nichts aus, wenn eine Kuh-Mama und ihr Kind um Gnade betteln. Hart und unbarmherzig geht es um Gewinn oder „Genuss“. Es ist traurige Realität was da tagtäglich, stündlich, gerade auch in diesem Moment passiert. Und so was möchte selbst ins Paradies, sich den Himmel verdienen?? Welche Schizophrenie und Schwachsinnigkeit!

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Diese Geschichte ist tatsächlich geschehen. Der einzige Unterschied zwischen Fiktion und Realität ist die Sichtweise, aus der sie erzählt wird.


Die letzte Bitte


Draußen ist es noch dunkel, als mich der Bauer herausführt. Es ist nicht das erste Mal, dass einige von uns um diese Zeit geholt werden.
Im Stall entsteht eine große Unruhe, denn diejenigen, die fortkamen, kehrten niemals zurück.
Der Bauer treibt mich mit einem Stock an, weil ich eine kleine Rampe hinauf soll. Ich tue es widerwillig. Ich möchte nicht fort und mein Leib ist schwer mit meinem Kleinen unter dem Herzen. Drei andere Kühe folgen mir in diesen Kasten. Wir werden mit Stricken festgebunden und dann höre ich einen lauten Schlag. Ich erschrecke. Der Lichtschein aus dem Stall ist verschwunden.

Ein letztes Mal dringen die Stimme des Bauern und die Rufe meiner Schwestern zu mir. Es sind Rufe der Trauer. Auch ich werde sie vermissen. Plötzlich höre ich merkwürdige Geräusche und der Boden beginnt zu wackeln. Mein Kleines bewegt sich. Es ist erschrocken, ich kann es fühlen. Wenn der Mond einmal leer und wieder voll geworden ist, wird es in diese Welt kommen.

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Wir haben Angst. Wir prallen aneinander, weil dieser Kasten ständig hin- und herschaukelt. Es gibt ein paar kleine Öffnungen, und als es zu dämmern beginnt, blicke ich hinaus. Ich sehe Felder und Wiesen, spüre den Luftzug an meinen Nüstern und höre den Gesang der Vögel. Doch bald verändert sich alles und ich sehe nur noch Häuser.
Wohin werden wir gebracht?
Kommen wir in einen anderen Stall? Ich hoffe es, denn ich bin müde und möchte mich hinlegen. Ich mache mir Sorgen um mein Kleines. Die Aufregung tut ihm nicht gut.
Vier Mal war ich schon Mutter. Doch jedes Mal wurde mir mein Kind nach ein paar Stunden entrissen. Und immer war ich wochenlang verzweifelt. Ich hoffe, dass es dieses eine Mal anders sein wird und mein Kleines bei mir bleibt.

 

Plötzlich bewegt sich der Kasten nicht mehr. Draußen ist es bereits heller Tag und ich blicke durch die Öffnung, um zu sehen, wo wir sind. Im selben Augenblick rieche und fühle ich etwas. Es ist etwas Furchtbares. Ein alles durchdringendes Grauen. Und Blut. Es ist von meinesgleichen. In mir breitet sich Angst aus. Was hat das zu bedeuten? Es dauert nicht lange und dann öffnet sich unser Kasten. Zwei Männer kommen hinein und binden uns los. Immer wieder sausen ihre Stöcke auf uns hinab. Ich wehre mich nicht, denn ich hoffe, dass ich mich bald hinlegen kann. Ich folge den anderen und den Schlägen der Männer und auf einmal sehe ich viele von uns. Ich gehe durch geöffnete Eisenstangen und höre ein klackendes Geräusch.

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Plötzlich weiß ich es: Ich komme nicht in einen anderen Stall, in dem ich mein Kleines zur Welt bringen kann.
Ich werde keine Felder mehr sehen oder das kühle Gras fühlen.
Ich werde nie wieder Sonnenstrahlen auf meinem Fell spüren und den Mond nicht mehr anblicken, wenn er dick und rund am Himmel hängt.
Und es wird keinen Sommer mehr geben – für mich. Diese Zeit im Jahr, in der ich nicht angebunden im Stall stand.
Ich stoße einen lauten Ruf aus.
Wenn ich sterbe, wird auch mein Kleines sterben.
Das darf nicht sein.
Es hat diese Welt noch nicht gesehen. All die Wunder des Lebens. Den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang. Die unzähligen Sterne am Himmel. Das Rauschen des Regens und das dumpfe Grollen der Gewitter, die ihm vorausgehen. Das Gezwitscher der Vögel und das Plätschern der Flüsse. Die bunten Bäume im Herbst und die Eiszapfen an der Stalltüre, wenn der Winter ins Land gezogen ist.
Es muss leben.
Verzweifelt bleibe ich stehen.
Ich bin die Letzte in einer langen Reihe.
Wohin werden wir geführt? Ich schaue mich um, aber ich sehe nur die anderen vor mir und neben mir, durch eine Eisenstange getrennt.
Ich blicke in die Augen eines Bruders.
Er spürt das Gleiche.
Das Grauen.
Die Männer sind grob. Immer wieder gehen sie durch die Reihen und treiben die anderen an. Aber niemand von uns will weitergehen in diese furchterfüllte Ungewissheit. Trotzdem bewegen sich alle zögerlich vorwärts. Ich höre klagende Rufe. Ein Mann hält etwas in den Händen – es ist kein Stock*. Aber wenn er jemanden von uns damit berührt, geht es ein Stück voran.

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Mein Kleines wird immer unruhiger. Es bewegt sich ständig. Ich versuche es zu besänftigen, während ich verzweifelt nach einem Ausweg suche. Vielleicht gibt es eine andere Öffnung, an den Eisenstangen entlang. Ich gehe langsam vorwärts, aber meine Hoffnung versiegt.
Es gibt keinen Ausweg.
Das kann nicht sein.
Mein Kleines muss leben.
Ich bleibe stehen und dann lege ich mich hin.
Ich bin so müde.
Aber ich beginne zu rufen.
Die Männer werden mich verstehen.
Sie werden meinen Leib sehen und wissen, dass dort neues Leben wächst.
Sie werden uns nichts tun.
Jetzt kommt einer der Männer zu mir. Er hält etwas in der Hand, das wie ein Stock* aussieht.
Ich blicke ihn an, aber er scheint durch mich hindurchzusehen.
Bitte, lass uns leben.

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Der Mann berührt mich mit diesem Gegenstand in seiner Hand und plötzlich fährt ein Schmerz durch meinen Körper. Ich brülle auf und mein Kleines strampelt verzweifelt.
Es kommt noch ein Mann mit einem Stock. Er schlägt mir auf den Kopf.
Bitte, lass uns leben.
Ich stehe nicht auf.
Ich will, dass mein Kleines leben kann. Es darf nicht sterben.
Die Männer müssen das doch verstehen?
Wieder berührt mich etwas und erneut spüre ich diesen Schmerz in jeder Faser meines Körpers.
Ich rufe immer mehr, so laut ich kann.
Bitte, lasst uns leben.

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Jetzt spüre ich auch Schmerzen in meinem Leib, weil das Kleine so um sich schlägt. Es hat große Angst.
Ich will es beruhigen, aber ich kann nicht.
Ich fürchte mich doch genauso.
Wieder versuche ich einen der Männer anzublicken und stoße einen verzweifelten Ruf aus.
Er schlägt mit seinem Stock auf mich ein.
Jetzt kommt ein dritter Mann.
Er sieht mich an.
Er schlägt oder berührt mich nicht.
Ich sehe, wie sein Blick über meinen Körper gleitet.
Er hat es gesehen. Das Leben in mir.
Bitte, lass uns leben.

 

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An seinem Blick erkenne ich, dass er meine Bitte nicht erfüllen wird.
Er geht fort.
Die Männer haben aufgehört, mir wehzutun.
Ein Luftzug streift mein Fell und ich hebe den Kopf.
Ich sehe ein Stück Himmel mit ein paar tanzenden Wolken.
Dann blicke ich den Mann an, der zurückgekehrt ist und einen großen Gegenstand in seinen Händen hält.
Ich weiß, dass es keine Hoffnung mehr gibt.
Ich habe es in seinen Augen gesehen.
Ich senke den Kopf und denke an mein Kleines.
Ich möchte es beschützen.
Noch einmal blicke ich in die Augen des Mannes.
Nimm mein Leben, aber bitte, lass mein Kleines leben.


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Dies ist eine wahre Geschichte, die sich tagtäglich überall auf der Welt in dieser oder einer ähnlichen Form wiederholt. Es sind fühlende Individuen, werdende Mütter, die dieses Martyrium erleiden müssen, genauso wie das ungeborene Leben in ihrem Leib.

Allein in Deutschland sterben jährlich ca.180.000 ungeborene Kälber. Sie müssen den Tod ihrer Mutter miterleben und ersticken anschließend qualvoll. Bis zu einer halben Stunde kann dieses Ersticken dauern. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Die meisten Bauern lassen ihre Kühe nicht untersuchen, bevor sie zur Schlachtung geschickt werden. Oftmals sind die Bauern keinesfalls unwissend, denn auch hochträchtige Kühe kommen zum Schlachthof.

Für hochträchtige Kühe (ab dem dritten Trimester) gilt eigentlich seit letztem Jahr ein Transportverbot. Es gibt leider Bauern, die es missachten (eine Kuh wird nach Gewicht bezahlt) und sobald das Tier auf dem Gelände des jeweiligen Schlachthofes ankommt, gilt das Seuchenschutzgesetz, d. h., das Tier kann nicht zurückgeschickt werden.
Die Schlachtung trächtiger Kühe ist eines der finstersten Kapitel der Milchindustrie.

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Selbst wenn ich noch alles Mögliche an menschlicher Interpretation oder Ausdrucksform in dieser Geschichte streichen würde – es bleibt die Realität: Ein Lebewesen in Todesangst um sein eigenes Leben und das seines Kleinen.

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„Ich bin Leben inmitten von Leben, das leben will.“ Dieser Satz von Albert Schweizer passt auch zu dieser Tragödie, die das Wesen Mensch dem Wesen Tier antut.


N.B. * „Er hält etwas in der Hand, das wie ein Stock aussieht.“ – Gemeint ist hier der sogenannte „Elektrotreiber“.

Zur Info:
www.welt.de/politik/deutschlan…
Bitte unterstützen Sie den Aufruf:
www.peta.de/schlachtung-schwan…

Bitte: Verzichten Sie auf den Konsum von Fleisch und Milchprodukten. Die Milchindustrie fördert die Fleischindustrie, da eine Kuh kalben muss, um Milch zu geben. Dadurch entsteht eine „Überproduktion“ an Kalbfleisch. Es ist Muttermilch – für das Kälbchen der Kuh bestimmt, welches sie in herkömmlichen Betrieben nicht einmal einen Tag lang behalten darf.

Stellen Sie sich vor, man würde einer menschlichen Mutter so etwas antun und ihre Milch einer anderen Art geben. Verrückt? Verrückt ist das, was der Mensch den Tieren antut.

Copyright (c) Daniela Böhm
www.danielaböhm.com
Copyright Bilder (c) Daniela Böhm

Die letzte Bitte

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Gruß Hubert

Montag, 25. April 2016

Das Tier im Menschen


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Mit Charles Darwin ist ein Weltbild zu Bruch gegangen. Es sah den Menschen gründlich geschieden von allem anderen Leben und alle Tierarten unverändert seit sie die Arche Noah verlassen hatten. Er hat lange gezögert, bis er seine Erkenntnisse veröffentlichte. “Ich komme mir vor als gestehe ich einen Mord … ” schrieb er kurz vor der Veröffentlichung seines bahnbrechenden Werkes vom “Ursprung der Arten …” Wollte er ursprünglich die animalische Identität des Menschen beweisen, kam er doch wissenschaftlich zu anderen Schlüssen: “In seiner Arroganz glaubt der Mensch, er sei ein großartiges Werk, das des Eingriffs einer Gottheit wert ist, bescheidener und, so glaube ich, richtig ist es, ihn aus den Tieren erschaffen zu betrachten.”

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Wieso bescheidener? Warum ist der Gedanke, dass der Mensch ein Tier sei so angstbesetzt und immer mit einer angeblichen Herabsetzung des Menschen verbunden? Warum weisen wir so vehement von uns, was wir sind: Wirbeltier, Primate, Hominide – die tief emotionalen Teile unseres Gehirns stammen sogar aus der Reptilienzeit. Wir tragen die Evolution in uns wie jedes andere Wesen. Ist es die Angst des Menschen, das Tier auch in sich zu fühlen? – das Unkontrollierbare und Animalische, das Bestialische, das angeblich immer wieder durchbricht und den Menschen “vertiert”. Die Angst vor dem Fremden und Wilden, Unzivilisierten und Ungezähmten, die Welt der Triebe und des Unbewussten, des Sexuellen, der Körper überhaupt, den der Geist nicht in den Griff bekommt …

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“Der Mensch ist nicht Herr im eigenen Hause”. Der Teufel hat Tiergestalt, ist Stier oder Bock, hat Pferdefuß oder Drachengestalt. Die Ketzer, mit dem Teufel im Bunde, verwandeln sich über Nacht in Wölfe und fressen Kinder. Triebhafte, verführerische Hexen mit Katzen und Eulen – die Vagina der Frau als Höllentor, der Teufel mit einem harten kalten Penis – wir betreten ein wahnhaftes religiöses Panoptikum. Tiere sind hier tief diskreditiert.

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Das Tier, das aus dem Abgrund kommt (Offb. 13) und vom Reiter auf dem weißen Pferd (K. 21) vernichtet wird – welches Seelenbild des Menschen, der sich selber bekämpft und wenn er eine Schlacht gegen das Tier in sich gewonnen hat, kommt es siebenfach zurück ins gereinigte Haus und Urgewalten brechen um so schlimmer aus dem einzig denkenden Wesen heraus.

Das Verdrängen unseres Tierseins haben wir mit dem Problem der Leibfeindlichkeit teuer bezahlt. Den Körper, die Biologie, das Tier in uns niederzuringen, welch aussichtsloses Unterfangen. Ubrigens symbolisiert das grausige Ritual des Stierkampfes, den mythischen Kampf des Niederringens der Natur in sich, eine Art Selbsttötung, ebenso wie St. Georg den Drachen zu töten sucht. Wie viel Selbsthass kommt hier zum Tragen. Dabei übertrifft die Gewaltbereitschaft des Menschen alles, was es im Tierreich gibt.

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“Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag – Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag. –
Ein wenig besser wür´d er leben, – Hätt’st du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;
Er nennt’s Vernunft und braucht’s allein – Nur tierischer als jedes Tier zu sein. “ (Goethe – Faust)

Es ist die leidvolle Erfahrung mit uns selbst, dass die “Haut der Zivilisation” dünn ist. Faktisch aber lehrt uns die Evolutionsbiologie (des Körpers und des Bewusstseins, das bereits in der Tierwelt beginnt), den moralisch relevanten Fakt, dass uns mehr mit den anderen Tieren verbindet als uns von ihnen trennt. In der Physiologie ist das überdeutlich und die Verhaltens- und Instinktforschung (K. Lorenz, I. Eibl-Eibesfeld, M. Eigen) haben vorurteilsfrei und glänzend bestätigt, wie viel uns bis ins Seelische hinein mit der anderen Lebenswelt verbindet.

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Wir verfügen über angeborene Verhaltensmuster und Instinkte, ohne die wir keinen Tag überleben könnten. Sie sind biologisch eingeprägt und ererbt. Konrad Lorenz spricht von “moralanalogem Verhalten”, das sich in der Tierwelt findet:
selbstloser Einsatz für den Artgenossen, tiefe Bindungsfähigkeit bei sozialen Tieren, das Schonungsverhalten in Unterwerfungsgesten, die aufopfernde Mutter/Elternliebe in der Brutpflege usw. Jeder Tierhalter weiß um Gewissensreaktionen eines Hundes. Man kann im Tier, wenn man es kennt viel Eigenes entdecken:
Territorialverhalten (Platzhirsch), Herdentrieb oder Imponiergehabe vor dem anderen Geschlecht, Aggressionsverhalten (Lorenz: “Das sogenannte Böse”) die frühkindliche Prägungszeit.

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Wir erkennen unglaubliche Leistungen der Tierwelt in Sinnesfunktionen und Intelligenz und je weiter die Naturwissenschaft fortschreitet, ob in Molekularbiologie oder Genforschung, desto näher rückt uns unsere animalische Verwandtschaft. Sehen wir gar die Primatenfeldforschung, die mit Namen wie Jane Goodall oder Christophe Boesch (Leipzig) verbunden ist, erfahren wir so viel Menschliches in unseren nächsten Verwandten, das uns auch uns selbst tiefer verstehen lässt. (Bis hin zu gleichgeschlechtlicher Liebe, die sich auch im hochdifferenzierten Sexualverhalten unserer Verwandtschaft findet).

Leider hat die Wissenschaft kaum zu tieferer moralischer Wahrnehmung der Tiere geführt oder zur Aufgabe des Machtmonopols über sie. Wenn aber der biologische, mentale und psychologische Verwandtschaft zwischen Menschen und Tieren immer deutlicher wird, ist auch jede separate Ethik unzureichend, dann wird Ethik unteilbar.

Quelle nicht mehr bekannt.

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Gruß Hubert

Samstag, 27. Februar 2016

Schwimmen bis zur Verzweiflung

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Es ist völlig inakzeptabel was da in Deutschland mit Tieren gemacht wird, wenn man bedenkt, dass selbst die lockeren Bestimmungen der EU bei Tierversuchen noch überschritten werden.


Deutschland quält Tiere gegen EU-Willen


Ratten mit Elektroschocks traktiert, um Depression zu simulieren

 



Wie die bundesweiten Vereine Ärzte gegen Tierversuche, Bund gegen Missbrauch der Tiere und TASSO aktuell aufgedeckt haben, werden in Deutschland Tierversuche durchgeführt, die die EU den Mitgliedstaaten eigentlich verboten hat. Ratten und Mäuse müssen bis zur Erschöpfung schwimmen oder werden bis zur Hilflosigkeit mit Elektroschocks traktiert – unter dem Deckmantel der Depressionsforschung. Aus Sicht der Vereine ein Skandal und krasser Widerspruch zum Tierschutzrecht.

Am Institut für Molekulare Psychiatrie der Universität Bonn werden Mäuse wochenlang Stressversuchen ausgesetzt, die ein Verhalten ähnlich einer Depression hervorrufen sollen: sie werden unter anderem fixiert, Lichtblitzen sowie Nahrungs- und Wasserentzug ausgesetzt. 

Vor, während und nach der Stressperiode wird der „forcierte Schwimmtest“ oder „Verzweiflungstest“ durchgeführt, bei dem eine Maus in einen mit Wasser gefüllten Behälter gesetzt wird, aus dem es kein Entkommen gibt. Mäuse, die früh aufhören zu schwimmen, gelten als depressiv.


Ferner werden am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim Ratten in Experimenten Elektroschocks ausgesetzt, indem das Bodengitter, auf dem sie sitzen, unter Strom gesetzt wird. Wenn sie nicht mehr aufspringen, gelten sie als „erlernt hilflos“ und werden als „Modell“ für Depression eingesetzt.

Die EU definiert in der Tierversuchsrichtlinie derartige Versuche als für die Tiere mit schwerem Leid verbunden. Sie schreibt ein Verbot solcher Experimente fest, wenn das schwere Leid voraussichtlich lang anhaltend ist. Damit beabsichtigt sie, dass die Mitgliedstaaten eine Schmerz-Leidens-Obergrenze einführen, ab der ein Tierversuch unter keinen Umständen genehmigt werden darf.

Leider gibt es ein Schlupfloch, dieses gewollte Verbot zu umgehen, welches Deutschland nutzt und damit selbst grausamsten Tierversuchen die Tür öffnet. „Wir wollen jedoch nicht hinnehmen, dass die Bundesregierung einfach den im Grundgesetz verbrieften Tierschutz ignoriert und höchst leidvolle Tierversuche ohne Einschränkung zulässt. Ein absolutes Verbot solcher Versuche ist zwingend erforderlich, damit Deutschland nicht weiter eklatant gegen das Staatsziel Tierschutz und den erklärten EU-Willen verstößt“, so die Vereine. Sie haben zahlreiche Beispiele von Tierversuchen aus deutschen Laboren enthüllt und publik gemacht, die bei korrekter Umsetzung der EU-Richtlinie verboten sein müssten.

Seit Novellierung der Tierversuchsregelungen in der EU 2010 müssen beantragte Tierversuche in vier Schweregrade eingeteilt werden. Neben dem erzwungenen Schwimmen und Zufügen von Elektroschocks, denen das Tier nicht entgehen kann, sind weitere Beispiele des Schweregrads „schwer“: Tod durch Abstoßung von Organen nach Transplantationen, Versagen mehrerer Organe, Tod durch Vergiftung, metastasierende Tumore oder die Verwendung von Stoffwechselkäfigen mit schwerer Einschränkung der Bewegungsfreiheit über einen längeren Zeitraum.

Weitere Information:
www.schwimmen-bis-zur-verzweiflung.de

Quelle:

https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/neuigkeiten/2087-deutschland-quaelt-tiere-gegen-eu-willen


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Gruß Hubert